Nach einer zweijährigen Restaurierung wird das älteste Gebäude des Miramare-Parks in Triest, das 1857 errichtete Gartenhaus, in dem Maximilian von Habsburg und seine Ehefrau Charlotte von Belgien lebten, wiedereröffnet. Die Restaurierung wurde von Francesco Krec, dem Architekten des Historischen Museums Triest, geleitet.
Das vom österreichischen Architekten Carl Junker errichtete Gebäude kann ab Juni mit einer bezahlten Führung besichtigt werden, berichteten lokale Medien. Ein zwei Stunden langer Besuch wird nur per Reservierung für mindestens acht Personen angeboten. "Das Gartenhaus ist klein und nach einer so heiklen Restaurierung eine Schatztruhe, die keine allzu invasive Nutzung zulässt", erklärte die Direktorin des Geschichtsmuseums von Miramare, Andreina Contessa.
Wegen des starken Besucherandrangs wird über eine Eintrittskarte für den Park von Miramare nachgedacht. Derzeit ist der Zugang zum Park noch kostenlos, für den Zugang zum Schloss wird eine Gebühr erhoben.
Die Geschichte des Gartenhauses
Während der Bauphase des Schlosses Miramare ließ Maximilian im Park das Gartenhaus errichten, dessen Stil die eklektischen Bauelemente des Hauptgebäudes in kleinerem Maßstab widerspiegelt. Es wurde von Maximilian und Charlotte zwischen 1859 und 1860 bewohnt und zeichnet sich durch seine Panoramalage direkt am kleinen Hafen von Grignano aus, ebenso wie durch einen ebenen Vorgarten, der mit Bäumen und einem Brunnen verschönert ist.
Das Gartenhaus hat einen quadratischen Grundriss und ist mit einer Terrasse, einem kleinen Turm und einer Pergola am Eingang ausgestattet. Die im ersten Stock erhaltenen Einrichtungsgegenstände stammen aus der ersten Triester Wohnung Maximilians in der Villa Lazarovich, die der Erzherzog 1852 von Nicolò Marco Lazarovich mietete und nach seinem persönlichen Geschmack einrichtete.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden alle Einrichtungsgegenstände des Gartenhauses nach Wien gebracht. 1924, mit der Übergabe von Triest an Italien, ging das kleine Schloss in den Besitz des italienischen Staates über und dieser verlangte die Rückgabe aller darin enthalten gewesenen Möbel und Gegenstände aus Österreich. In den 1930er-Jahren wurde das Gartenhaus für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Anfang der 1970er-Jahre wurde es zum lokalen Sitz der Umweltorganisation WWF, ab 1996 beherbergte es den Sitz des Meeresschutzgebiets Miramare.