Seit vielen Jahren spüren der Kärntner Journalist Georg Lux und Fotograf Helmuth Weichselbraun, beide sind Mitarbeiter der Kleinen Zeitung, sogenannte Lost Places auf und holen diese vergessenen Orte in ihren Büchern aus dem Dunkel der Vergangenheit. Der jüngste Band führt auf eine spannende Entdeckungsreise nach Kroatien – vom Berg zum Meer, von Slawonien über Istrien nach Dalmatien, von der Großstadt Zagreb bis zu winzigen Inseln in der Adria.
"Lost Places sind Fußabdrücke der Geschichte eines Landes", sagt Lux. "Jede Ruine hat eine Vergangenheit, die es wert ist, nicht vergessen zu werden." Das Buch "Lost Places in Kroatien" ist aber nicht nur ein historischer Streifzug mit spektakulären Fotos, sondern es lädt die Leserinnen und Leser auch dazu ein, den Spuren im nächsten Urlaub zu folgen – mit Abstrichen, denn manche der Lost Places sind so verfallen, dass ein Besuch zum lebensbedrohenden Abenteuer werden könnte. Vor Gefahren wird ausdrücklich gewarnt.
Zugleich hält die im Styria-Verlag erschienene Publikation viele praktische Tipps parat, die eine Neuentdeckung Kroatiens leichter möglich machen. Mehr als 50 "große und kleine" Lost Places haben Lux und Weichselbraun für das Buch besucht und dokumentiert. Über einen Namen sind sie dabei besonders oft gestolpert: Tito. "Der 1980 verstorbene Machthaber polarisiert bis heute", weiß Weichselbraun aus vielen Gesprächen. Unstrittig ist sein bauliches Erbe, das von einer verlassenen Luxusvilla bis zu einer desolaten Kaderschmiede für jugoslawische Jungkommunisten viel zu den "Lost Places in Kroatien" beigetragen hat.
Ulrike Greiner