Udine, die 100.000 Einwohner zählende Stadt in der Kärntner Nachbarregion Friaul, bereitet sich auf die friedliche "Invasion der Alpini" vor. Man rechnet mit einem Ansturm von 400.000 Besuchern, wenn sich am Wochenende von 11. bis 14. Mai Alpini aus ganz Italien in Udine treffen. Höhepunkt ist eine Parade mit 70.000 Teilnehmern. Es ist das 94. Reservistentreffen der Alpini.

Die Hotels in der Umgebung sind seit Monaten ausgebucht. Für die Anreise wurden Sonderzüge eingerichtet und für alle interessierten Zuseher Shuttlebusse. Es wird großräumige Straßensperren geben, Behörden raten auch Zugreisen zu vermeiden, bei denen am Bahnhof Udine umgestiegen werden muss. Die Stadtgemeinde erwartet sich durch das Treffen einen Umsatz von 100 Millionen Euro. Die Veranstaltung hat 29 Sponsoren.

Wer sind die Alpini?

Die Alpini zählen zum Stolz der Nation. Zeichen der Gebirgsjäger ist eine Feder am Hut. Deshalb werden sie auch als "Penne Nere" ("schwarze Federn") bezeichnet. Aktive Alpini kommen als militärische Einheiten auch in Krisengebieten zum Einsatz hat. Drei Kampfeinheiten werden Mitte Mai in Udine mitmarschieren. Die Alpini engagieren sich darüber hinaus in Schulen und bei vielen sozialen Projekten sowie im Zivilschutz. Der Verband zählt 330.000 aktive Mitglieder. Die Parade durch Udine ist die fünfte in der Geschichte der Stadt.

Sexuelle Übergriffe

Da es im Vorjahr beim 93. Treffen der Alpini im Tourismusort Rimini sexuelle Übergriffe auf Frauen seitens männlicher Teilnehmer gegeben haben soll, wurde heuer zusätzlich ein Spezial-Ehrenkodex herausgegeben. Da der Aufmarsch, zu dem auch eine Einheit mit Eseln drei Tage lang zu Fuß anreist, einem großen Fest gleicht, darf man sich trotzdem erwarten, dass der Alkoholkonsum auch in Udine wieder enorm sein wird.