Negativ in die Schlagzeilen gerückt ist der "Wiener Zirkus" am Montag in den Medien der Kärntner Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien. Der "Circo di Vienna", der sich selbst als "Il Grande Circo Austriaco", auf Deutsch "Der Große Österreichische Zirkus", bezeichnet, ist aber gar kein österreichischer Zirkus, sondern ein italienischer. "Der Zirkus wurde vor einem Jahrhundert in Wien gegründet. Wir tragen den Namen als Tradition", hieß es auf Nachfrage am Zirkustelefon. Man habe, abgesehen von internationalen Akrobaten, auch fünf Tiger, darunter einen weißen, im Programm und wisse selbstverständlich, dass Darbietungen mit Tigern in Österreich nicht möglich wären.
Der Grund, warum der Zirkus in die Schlagzeilen kam, war eine Streiterei. Der Wirt der Görzer Gastwirtschaft "Bar Casa Rossa", die nur wenige Schritte von der Grenze zu Slowenien und dem dortigen Spielcasino entfernt ist, hat bei der Gemeinde angezeigt, dass die Zirkusleute die Stallungen ihrer Tiere genau vor seinem Lokal aufgebaut hätten, was für Geruchsbelästigungen sorge. Außerdem seien Abfälle zu einer der frisch gestrichenen Wände seines Betriebes gestellt worden, was den frischen Anstrich beeinträchtigen könnte.
Streit beigelegt
"Die Piazza (der Platz) ist zwar riesengroß, aber die Gemeinde hat uns nur einen Teil davon für unseren Aufenthalt zur Verfügung gestellt. Unsere Tiere sind sauber und die Ställe werden auch geputzt. Die Reaktion vom Wirt empfinden wir schon als etwas überzogen. Wir haben aber mittlerweile den Grund der Streitigkeiten beheben können und hoffen, dass nun nicht nur der Wirt zufrieden ist, sondern wir jetzt dann auch gute Presse bekommen. Jeder Zirkus kann immer Unterstützung brauchen", hieß es seitens des "Circo di Vienna", der in Gorizia (Görz) am 15. April (dem World Circus Day) seine Premiere feierte und noch bis 1. Mai dort gastiert.