Die Durchfahrt eines mit Dutzenden von Panzerhaubitzen beladenen Konvois hat bei Passagieren am Bahnhof von Udine Erstaunen ausgelöst. Der Zug, der am Freitag von einigen Personen mit Handys gefilmt wurde, fuhr bei geringer Geschwindigkeit durch den Bahnhof in Richtung Österreich. Einigen Zeugen zufolge handelte es sich um selbstfahrende 155-mm-Panzerhaubitzen des Typs "M109", die offenbar keinerlei Erkennungszeichen trugen.
Wie der italienische Minister für die Beziehungen zum Parlament, Luca Ciriani, gegenüber der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt Rai erklärte, handle es sich um "selbstfahrende Artilleriefahrzeuge", die für die Ukraine bestimmt und Teil eines militärischen Hilfspakets seien, "das von der vorherigen Regierung (um Premierminister Mario Draghi, Anm.) beschlossen und diese Woche geliefert wurde". Ciriani erklärte, die Panzerhaubitzen seien in italienischen Depots gelagert gewesen.
Die Rechtsaußen-Politikerin und Premierminister Giorgia Meloni hatte bereits vor ihrem Wahlsieg im September vergangenen Jahres Waffenlieferungen an die Ukraine unterstützt. Dagegen taten sich ihre beiden Koalitionspartner – Matteo Salvini von der rechten Lega und Silvio Berlusconi von der konservativen Forza Italia – immer wieder mit prorussischen Äußerungen hervor.