Ein Mord, der sich Samstag gegen vier Uhr in der Früh ereignet hat, erschüttert Udine. In den frühen Morgenstunden wurde ein Obdachloser tot im Eingangsbereich vor einem Wohnhaus mit einer wettergeschützten Galerie davor gefunden. Er wurde im Schlaf mit mehreren Messerstichen ermordet. Jetzt sucht nicht nur die Polizei nach dem Mörder. Auch die Anrainer helfen eifrig mit. Sie haben auch Blumen zum Tatort gebracht.
Schockierte Anrainer helfen mit
"Wir überwachen den Außenbereich mit drei Videokameras. Da hole ich jetzt sofort das aufgenommene Material heraus und bringe es zur Polizei. Hoffentlich sieht man wenigstens, was passiert ist und hoffentlich finden sie den oder die Täter", erzählte ein Geschäftsmann dem Friauler Privatfernsehsender "telefriuli". Eine interviewte Anrainerin weinte sogar vor laufender Kamera. Sie habe den Mann sehr geschätzt. Er sei sehr höflich gewesen, habe nie jemanden belästigt oder angebettelt. Ganz im Gegenteil, er habe Hilfe nur angenommen, wenn sie ihm von Herzen entgegengebracht, ja fast schon aufgedrängt, worden sei.
Unvergessen
"Einmal zu Weihnachten haben wir ihm ein Kuvert übergeben mit gesammeltem Geld. Da hatte er Tränen in den Augen vor Glück", beschrieb eine Dame, die ihr Kaffeehaus, die "Bar Alpi", vor Ort hat. Gewaschen und rasiert habe er sich im Hygienebereich des Bahnhofes. Immer zeitig, wenn alles noch sauber war. Seit drei Jahren verbrachte das Opfer viele seiner Nächte in der Galerie. Der 59-jährige Friauler hatte das Zusammenleben in einer betreuten Gemeinschaft ausgeschlagen, um in Freiheit sein Dasein zu verbringen.