Im September 2021 wurde ein aus Österreich stammendes Pärchen in der italienischen Grenzstadt Tarvis von der Polizei aufgehalten, genauer gesagt: von den Carabinieri. Diese glaubten nämlich, ihren Augen nicht zu trauen. Der aus Wien stammende Autolenker und seine Begleiterin, ebenfalls aus Wien, waren in einem Auto unterwegs, das Carabinieri-Aufkleber und die entsprechende Notrufnummer auf der Karosserie hatte! Der Alfa Romeo war zudem ein Modell, das auch die italienische Exekutive einige Jahre benutzt hatte.

Zwar hatte das Auto ein Wiener Kennzeichen, aber das konnte die Touristen weder vor dem Polizeigewahrsam retten noch vor der Beschlagnahmung ihres Wagens. Am Freitag wurde der Fall im italienischen Udine vor Gericht verhandelt. Urteil: Das beschlagnahmte Auto wird der Verschrottung zugeführt. Das Pärchen fasste Haftstrafen in Höhe von zehn Monaten pro Kopf aus, die auf Bewährung ausgesetzt wurden.

Das Urteil wurde damit begründet, dass der Wagen täuschend echt war und Straftaten begünstigen hätte können. Beklebt war er dafür perfekt: mit in weiß gehaltenen Aufschriften, mit der Notrufnummer "112 - www.carabinieri.it" samt roten Blitzen und dem Wappen des Streifen fahrenden "Nucleo Radiomobile Carabinieri". Auf dem Dach war außerdem die für Streifenfahrzeuge der Carabinieri übliche Nummer 28 aufgeklebt.

Laut dem Friauler Privatfernsehsender telefriuli brachte die Verteidigung ihr Unverständnis vor. Da das Fahrzeug ja eine österreichische Nummerntafel getragen habe, wäre keine Täuschung der Öffentlichkeit möglich gewesen. Die ehemaligen Autobesitzer hatten zu ihrer Verteidigung vorgebracht, den Wagen legal als ehemaliges Filmauto bei einer Online-Auktion erstanden zu haben.