Das Urlaubsdomizil Portopiccolo in Sistiana bei Triest steht für absoluten Luxus. Wer dort eine Wohnung kaufen will, muss dafür rund 5000 Euro pro Quadratmeter und mehr hinlegen. Doch seit einem Monat fliegen im Ferienparadies für Betuchte die Fetzen. Bei einer Eigentümerversammlung wurde bekannt, dass der Betreiber der Gastronomie und des Wellnessbereiches wechseln werde. Über die Zukunft der in den Betrieben Beschäftigten wollte man nichts sagen. Einige von ihnen wandten sich in ihrer Sorge an die Gewerkschaft. Diese war empört, da sie vom Wechsel von den Betreibern nicht informiert worden war. Laut Gewerkschaftsvertretern wurde eine als Nachfolger genannte Gesellschaft im Register nicht gefunden.
Am Mittwoch dann der Paukenschlag: Richter David Di Paoli Paulovich verfügte, dass die Betreibergesellschaft PPN Portopiccolo mit Sack und Pack verlassen muss – und das bis 15. März. Zusätzlich verfügte er, dass offene Forderungen von fast sieben Millionen Euro beglichen werden müssen. Die PPN GmbH betrieb das Fünfsternehotel Falisia als Teil der Marriott-Kette, das gleichnamige Restaurant, die Wellnesseinrichtung, die Bar und die Bäckerei. Weiters bewirtschaftete die Gesellschaft etwa 40 Appartements. Im Sommer arbeiteten dort etwa 180 Beschäftigte, 70 von ihnen waren ganzjährig angestellt. Für diese Mitarbeiter begann die Gewerkschaft am Freitag mit der Suche nach Lösungen.
Fast alles geschlossen
Über die Gründe für den Wirbel um das Luxusresort im ehemaligen Steinbruch in Sistiana, in das sich auch viele Russen eingekauft haben, kann nur gemunkelt werden. Obwohl das Resort mit zusätzlichen Pools und Anlegeplätzen direkt beim FKK-Strand Costa dei Barbari in einer traumhaften Umgebung liegt, befindet sich die eigens geschaffene Bucht quasi im Nirgendwo. Und während oberhalb des kleinen Hafens Portopiccolo auf der von Triest nach Venedig führenden Hauptstraße die Lokale gut besucht sind, fehlt unten im Resort eher die Frequenz. Richtung Grado liegen Sistiana und Duino mit Stränden und Infrastruktur, Richtung Triest ist der kostenlos benutzbare Strand. Nur wenige Einheimische besuchten hingegen das Resort. Jetzt gleich gar nicht mehr, da fast alles zuhat.