Der spektakuläre Bau der Cetina-Brücke oberhalb der kroatischen Küstenstadt Omiš sorgte seit Monaten für Aufregung unter Anrainern. Sie befürchteten, dass die Enden der zwei Brückenteile nicht zusammenfinden werden. Doch nun naht das "Happy End", am Donnerstag soll es so weit sein, erklärt der Straßenbetreiber "Hrvatske ceste": "Dann beginnt das Schweißen des Mittelstoßes, die Montage der Brücke auf den Endlagern wird erfolgen und Hochzeit gefeiert werden." Ein am Dienstag veröffentlichtes Video von EdoStuff auf Youtube zeigt, dass die Enden nur mehr knapp 20 Zentimeter voneinander trennen.
Verzögerung durch Bora
Seit Ende vergangener Woche wird laut "Hrvatske ceste" das Endteil des Brückensegments geschnitten, um die noch etwa 20 Zentimeter weit klaffende Lücke zu schließen. Dabei wird der Mittelstoß von innen und von der oberen Platte ausgerichtet, danach verschweißt und einem Belastungstest unterzogen. Gleichzeitig werden die restlichen Gegengewichte betoniert, die Lager in die endgültige Position abgesenkt und eingegossen. Am Ende werden die temporären Stützen unter der Brücke demontiert und entfernt.
Vor allem die Bora sorgte in den letzten Wochen für erhebliche Bauverzögerungen. Der Sturm, der mit über 150 km/h um den Bau wehte, machte das langsame Absenken der Brückenteile unmöglich. Tagelange waren auch die Autobahnen für Lkw in Richtung Küste gesperrt und verhinderten die fristgerechte Anlieferung wichtiger Bauelemente.
Nach der Hochzeit
Nach Fertigstellung des Anschlusses werden die Entwässerungsarbeiten in den Tunneln durchgeführt, die vor der Hochzeit der Brücke nicht abgeschlossen werden konnten. Danach beginnt die Asphaltierung des Tunnels und der Brücke. Zusätzlichen müssen derzeit auf der Verbindungsstraße DC70 zur Brücke, nicht geplante, Hangsicherungsarbeiten durchgeführt werden. Für die Fertigstellung aller Bauarbeiten an der Brücke ist der 30. Juni vertraglich vereinbart. Für die komplette Ausstattung der Brücke ist noch ein Beschaffungsverfahren im Laufen. Laut "Hrvatske ceste" soll die Brücke aber, wie ursprünglich geplant, im Herbst in Betrieb gehen können.