Vor allem die Tunnel und einige weitere Stellen entlang der Autobahn sorgen im Kanaltal bei allen für Verdruss, die im Auto regelmäßig das Internet nutzen. Man hört gerne übers Internet Radio, Beifahrer surfen auch zwischendurch im Netz. Fährt man durch die Kanaltaler Berglandschaft oder einen Tunnel, fehlt jedoch sehr oft das Signal. Noch. Denn in den kommenden Monaten wird entlang der Autobahn zwischen Udine und Villach ein 5G-Netz errichtet.
In Italien kann man mittlerweile an vielen Orten in Friaul-Julisch Venetien auch mit einem alten Mini-Vertrag von 3,25 Euro monatlich das 5G-Netz ohne Zusatzkosten nutzen, bis die Flatrate aus ist, wenn man ein "5G-ready" Handy hat. Der Datenfluss ist dementsprechend zügig.
Die 5G-Strecke wird bis zum heurigen Juni auf 100 Autobahn-Kilometern aufgebaut. Dazu müssen Sender mit Antennen installiert werden. Die EU finanziert das Projekt mit 50 Prozent im Rahmen des "CEF2"-Programmes "Connecting Europe Facility Digital". Mit dem Programm werden von 2021 bis 2027 Investitionen digitaler Verbindungen im öffentlichen Interesse gefördert. Durch das Pilotprojekt auf der Friauler Autobahn A23 sollen die Kosten für einen Daten-Highway auf dem transeuropäischen Handelsweg "Adria-Baltikum" erhoben werden.
"Neueste technische Innovationen"
Auf dem Autobahnstück zwischen Tarvis und Udine zeichnet die "Cellnex Telecom" verantwortlich. Bei der spanischen Gesellschaft haltet die Benetton-Dynastie 8,45 Prozent der Anteile. Sie ist nicht nur an der italienischen "Cellnex Italia" beteiligt, sondern auch an der österreichischen "Cellnex Austria". Die "Cellnex Telecom" ist ein an der Börse notiertes Unternehmen und die italienische Benetton-Familie laut der Friauler Tageszeitung "Il Messaggero" über die Holding "Edizione" der Hauptaktionär.
Die Aufgabe der in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Holland, England, Irland, Schweden, Dänemark, Polen, der Schweiz und Österreich tätigen "Cellnex" sei es, herauszufinden, wie hoch die Kosten sind, um Autobahnen inklusive Tunnel mit einem 5G-Netz hochzurüsten, das allen Telefonanbietern offen stünde. Laut einer Aussendung der "Cellnex" müsste "der Einsatz der neuesten technischen Innovationen evaluiert werden, die auch die Telefonie in Tunneln erlauben sowie Informationsflüsse zur Verkehrssituation".
Die Cellnex Österreich betreibt österreichweit rund 4500 Telekommunikationsstandorte.