Während der Schnee Kärnten, Slowenien und Kroatien fest im Griff hatte und die Bora in Friaul Schäden verursachte, blieb Venedig diese Woche von großen Überschwemmungen verschont, obwohl der Wind auch dort die Wellen hochgeschaukelt hat. Gleich an mehreren Tagen wurde der Schutzwall Mose aktiviert, um die Lagunenstadt vor Überflutungen zu schützen. Zeigt der Wasserstand an den Messpunkten mehr als einen Meter, fahren die metallenen Schutzschilde in der Lagune automatisch hoch. In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Wasserstände von rund 115 Zentimetern.
Neuer Wall rostet schon
Das im Jahr 2003 in Angriff genommene Mose-System stand bereits mehrfach im Scheinwerferlicht. Zuerst hätte es 2014 fertiggestellt sein sollen, dann im Jahr 2016. Bis heute ist das allerdings nicht der Fall. Die bereits installierten mobilen Wälle wurden 2020 aktiviert. Sie schützten Venedig bisher etwa 30 Mal vor Hochwassereintritten. Auch wenn der Mose noch nicht fertig ist, kämpft man bei den allerersten Bauteilen bereits mit Rost an den Scharnieren, welche die Wälle ausfahren lassen sollen, weil ein falsches Material gewählt wurde.