In unserem Nachbarland Italien wächst die Sorge wegen der steigenden
Treibstoffpreise nach dem Ende eines im März eingeführten Tankrabatts der Regierung. Die Preise für einen Liter Benzin sind auf über zwei Euro gestiegen. Um ungerechtfertigte Erhöhungen bei den Kraftstoffpreisen auf den italienischen Straßen zu vermeiden, hat die Behörde mittlerweile ausgedehnte Kontrollen auf dem gesamten Staatsgebiet gestartet.

Die Staatsanwaltschaft Rom prüft bereits Preiserhöhungen im Rahmen einer Untersuchung, die zur Ermittlung möglicher Spekulationen angelegt wurde. Die Ermittlungen wurden nach einer Beschwerde des Konsumentenschutzverbands Codacons bei Staatsanwaltschaften in ganz Italien eingereicht. Darin wurde die Finanzpolizei aufgerufen, Benzin- und Dieselpreise zu untersuchen, um etwaige Spekulationen oder ungerechtfertigte Preiserhöhungen sowie möglichen wettbewerbswidrigen Vereinbarungen nachzugehen.

Preise prüfen

"Wir fordern die italienischen Autofahrer auf, die Preise in ihrem Gebiet zu überprüfen – auch mithilfe von Apps, die die günstigsten Betreiber anzeigen, und nicht an Zapfsäulen zu tanken, die überhöhte Preise verlangen", teilte Codacons in einer Presseaussendung mit. Verkehrsminister Matteo Salvini kündigte an, dass sich die Regierung noch diese Woche mit dem Problem der hohen Benzinpreise auseinandersetzen werde.

Steuersenkung beendet

Die Kraftstoffpreise hatten in den vergangenen neun Monaten von der Senkung der Verbrauchssteuern profitiert, die im März von der Regierung Draghi beschlossen und dann von der Regierung Meloni zum Teil bestätigt wurde. Da die Senkung der Verbrauchssteuern im neuen Jahr nicht mehr verlängert wurde, kam es Anfang Jänner zu einer automatischen Erhöhung der Benzinpreise.

Sowohl für Benzin als auch für Diesel betrug die Ermäßigung in den vergangenen Monaten insgesamt 30,5 Cent pro Liter. Ab Anfang Dezember wurde sie auf 18,3 Cent reduziert. Auch die Autobahnmaut in Italien ist seit Anfang Jänner gestiegen. Zu Beginn jedes Jahres werden die Tarife traditionell aktualisiert, aber in den vergangenen vier Jahren, nach dem Einsturz der Morandi-Brücke in Genua mit 43 Toten, waren sie eingefroren worden.