Kroatien ist seit 1. Jänner Mitglied des Schengenraums und bildet nun die EU-Außengrenze zu seinen Nachbarländern Serbien, Montenegro sowie Bosnien und Herzegowina. Für Reisende aus diesen Ländern bedeutet das derzeit vor allem eines: kilometerlange Staus und erhebliche Wartezeiten.
An den Grenzübergängen sollte man zumindest zwei Stunden Zeitverlust einplanen, hieß es seitens der Behörden und Automobilclubs. Im Schnitt wartete man allerdings sechs Stunden an den Grenzübergängen zu Serbien und vier Stunden zu Bosnien und Herzegowina. Am Wochenende wurden an einzelnen Grenzstationen Staus mit mehreren Kilometern Länge und Wartezeiten bis zu elf Stunden gemeldet.
Mangelnde Information
Entnervte Autofahrer beschwerten sich über mangelnde Informationen seitens der Autofahrerclubs. "Wir haben uns vor Reiseantritt informiert, angekündigt waren bis zu zwei Stunden Wartezeit. Tatsächlich standen wir am Sonntag zehneinhalb Stunden am Grenzübergang Bakajkovo", erzählte eine Verkehrsteilnehmerin dem kroatischen Nachrichtenportal 24sata. Sie sprach von Glück, dass man sich zuvor noch mit Proviant eingedeckt habe: "Wir haben noch in Serbien Getränke und Čvarak eingekauft, also sind wir zumindest nicht verhungert", sagte sie grinsend gegenüber dem Reporter. Die serbischen Čvarci sind übrigens den Kärntner "Grammalan" nicht unähnlich und dürften für ausreichende Kalorienzufuhr während der Wartezeit gesorgt haben.
Der kroatische Autofahrerclub "Hrvatski Autoklub (HAK) meldete Montagvormittag Entspannung: "An den meisten Grenzübergängen kommt man mittlerweile zügig durch." Doch ein aktuelles Bild der Webcam am Grenzübergang Bajakovo zeigt auch Montagmittag wieder einen kilometerlangen Stau vor den kroatischen Grenzposten.