Vor wenigen Wochen wechselte die als Muschelinsel bekannte Isola della Marinetta vor Lignano den Besitzer. Ein Hotelier, der in Grado, Lignano und in Kroatien Beherbergungsbetriebe führt, hat die Insel um rund drei Millionen Euro bei einer gerichtlichen Versteigerung gekauft. Die gab es deshalb, weil die bisherigen Eigentümer, eine Fischereifirma, in die Insolvenz schlitterten.
Die Insel, auf der einige Betriebsgebäude untergebracht sind, liegt zwar vor Lignano, ist aber Teil des Gemeindegebietes der Nachbargemeinde Marano Lagunare. Und die hat jetzt laut der Friauler Tageszeitung „Messaggero Veneto“ einen Anwalt beauftragt, eine Klage gegen den Inselkauf einzubringen.
Seit 1943 in Privatbesitz
Der Verkauf der Insel an einen Privaten, der ein Tourismusprojekt verwirklichen will, passe nicht in die Pläne der Gemeinde. „Auch wenn die Insel seit 1943 in Privatbesitz ist, muss doch einmal genau geprüft werden, wie es mit dem Staatseigentum aussieht. Wir als Gemeinde wollen, dass alle Gemeindebürger die Möglichkeit haben sollen, gratis und ohne Einschränkungen auf die Insel zu dürfen“, so Bürgermeister Mauro Popesso.
Naturschutz im Fokus
Die Insel solle erhalten und umwelttechnisch geschützt werden. Eine etwaige Nutzung solle ausnahmslos „slow“ und vor allem in Übereinstimmung mit dem Naturschutz stattfinden. Die Gemeinde habe bereits zu Beginn des Jahres den Gerichtsweg beschritten, um die Versteigerung an einen Privaten zu verhindern. Strittig sei zum Beispiel die Frage, ob man aus den bestehenden Hütten einfach so ein Hotel machen kann, weil das eine ganz andere Verwertung sei.