Die Kläranlage im beliebten Badeort Lignano stößt einer Friauler Bürgerinitiative seit Jahren auf. Seit rund sieben Jahren sammelt Marino Visintini von der Bürgerbewegung „Osservatorio Civico contro le illegalità del Friuli V.G.“ die in der regionalen Presse erschienene Berichterstattung zum Thema. Diese ist mittlerweile so üppig geworden, dass Visintini am Samstag in Udine, in dessen Bezirk sich Lignano befindet, eine gebundene Dokumentation darüber vorgestellt hat. Dabei unterstützte ihn Cristian Sergo, Politiker der „M5S“-Partei (Movimento 5 Stelle).

Mehreren Medienberichten zufolge bestehe das Problem in der Badesaison. Während die Kläranlage Abwässer von rund 86.000 Personen am Tag klären kann, gibt es in der Hauptsaison auch Tage, an denen sich in Lignano rund 250.000 Menschen aufhalten.„Heuer im Sommer machte die Umweltschutzbehörde darauf aufmerksam, dass in Lignano der gesetzliche Grenzwert für Enterokokken im Meer nahe der Kläranlage überschritten wurde“, so Visintini. Der Zusammenhang zwischen der Kläranlage und der Verunreinigung sei ausdrücklich bestätigt worden. Als Grund sei die zu geringe Kapazität der Anlage genannt worden. Das Bürgerforum verlange seit Jahren, dass ein Sachverständiger den Sachverhalt überprüfe. Bislang vergeblich.

Problem in der Hauptsaison

Vom ursprünglichen Kläranlagen-Projekt sei vor vier Jahrzehnten laut Visintini nur die Hälfte verwirklicht worden. Sergo: „Die Kläranlage gehört schon seit 25 Jahren erweitert. Sie ist ungefähr gleich groß wie die von Grado und im Februar klärt sie ungefähr gleich viel wie sie im August behördlich genehmigt klären darf. Vielleicht wäre es gut, wenn jetzt mal jemand verstehen würde, dass wir in Lignano ein Problem haben.“