In Bosnien starb eine 16-Jährige in der Universitätsklinik in Sarajevo (KCUS) nachdem sie dort nach einer Zahnbehandlung eingeliefert worden war. Fünf Tage zuvor habe sie über Zahnschmerzen geklagt. Sie suchte gemeinsam mit ihren Eltern eine Privatordination für Zahnmedizin auf, wo sie behandelt wurde. Danach kam es zu Komplikationen und der Gesundheitszustand der 16-Jährigen hat sich rapide verschlechtert. Am 2. Oktober wurde sie in die Universitätsklinik in Sarajevo eingeliefert, wo sie wenige Tage später verstarb.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Umstände zu klären, die zum Tod der 16-Jährigen geführt haben. „Wir haben den Fall aufgenommen und es werden alle Umstände des Todesfalls untersucht“, sagte Azra Bavčić, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, gegenüber dem bosnischen Nachrichtenportal Klix. Eine Obduktion wurde angeordnet, ein Ergebnis steht bisher noch aus.

Abszess in Lunge ausgebreitet

Mittlerweile meldete sich der Vater der 16-Jährigen beim bosnischen Medium Telegraf. Laut dem Vater sei es richtig. dass das Mädchen beim Zahnarzt war, der Zahn wurde ihr allerdings nicht, wie in bosnischen Medien berichtet, gezogen: „Der Zahnarzt hat ihren kaputten Zahn zugemacht und ihr mitgeteilt es werde wieder gut. Er gab ihr auch Antibiotika zur Einnahme mit“, berichtet der Vater.

Nachdem es nicht wieder gut geworden war, suchte das Mädchen die Zahnordination erneut auf: „Nun machte der Zahnarzt den Zahn auf und empfahl zusätzlich zu den Antibiotika weitere neun Tage kalte Umschläge“, laut dem Vater war der letzte Besuch am 30. September und am 2. Oktober musste sie ins Krankenhaus.

Laut dem Vater habe das Mädchen nach der Zahnbehandlung einen Abszess entwickelt, der sich dann bis in die Lunge ausbreitete. Sie sei im Krankenhaus dreimal operiert worden und sei am Ende mit drei unterschiedlichen Bakterien infiziert gewesen.

Zahnarzt wehrt sich

Auch der Zahnmediziner suchte mittlerweile die Öffentlichkeit, um sich wie er sagt gegen Falschbehauptungen in sozialen Medien zu wehren. Gegenüber Klix.ba drückte der Mediziner seine tiefe Bestürzung und sein Beileid gegenüber den Hinterbliebenen aus. Auch der Zahnarzt bestätigte dem Medium, dass kein Zahn gezogen wurde. Die Patientin sei am 30. September in die Praxis gekommen und behandelt worden, die Behandlung habe der gängigen Praxis entsprochen. Weitere Zahnbehandlungen sollen allerdings nicht mehr in seiner Praxis vorgenommen worden sein, erklärt der Zahnarzt.

„Diese Situation hat uns tief getroffen und wir betonen unsere uneingeschränkte Bereitschaft und unser Engagement, mit den zuständigen Behörden zusammenzuarbeiten, alles mit dem Ziel, die Wahrheit über diesen Fall und unsere Zahnarztpraxis herauszufinden. Wir gehen davon aus, dass der Fall vollständig aufgeklärt wird“, so der Mediziner gegenüber Klix.ba.