Nach dem bereits dritten niederschlagsreichen Tag traf am Samstag kurz nach 15 Uhr ein heftiger Sturm auf das Küstengebiet südlich von Makarska in Dalmatien, auf halber Höhe zwischen Split und Dubrovnik. Aus dem Küstenort Podgora kommen schreckliche Aufnahmen von Sturzfluten die sich ihren Weg durch die Häuser bahnen. In etwas mehr als einer Stunde ging ein Starkregen mit 140 Litern pro Quadratmeter nieder.
Laut Feuerwehrkommandant Goran Bušelić sei die Lage katastrophal, alle Feuerwehren der Riviera um Makarska seien im Einsatz um gegen die Überschwemmungen zu kämpfen.
Aufruf an Bevölkerung
„Wir alle helfen und retten, was zu retten ist“, teilte Petra Radić, Bürgermeisterin von Podgora 24sata in einer kurzen telefonischen Stellungnahme mit. Radić richtete sich dabei an die Bevölkerung: „Sollten die zuständigen Dienste eine Evakuierung fordern, folgen Sie dem Aufruf sofort und nutzen Sie die empfohlenen Evakuierungswege. Wenn Sie aufgrund einer Überschwemmung in Ihrem Haus eingeschlossen sind, versuchen Sie, so hoch wie möglich zu gelangen. Schalten Sie die Hauptstrom-, Gas- und Wasserquellen ab. Wenn Sie sich im Freien aufhalten, entfernen Sie sich von überschwemmungsgefährdeten Orten, vermeiden Sie das Durchqueren von Hochwasser, fahren Sie nicht mit dem Auto, Fahrrad oder anderen Transportmitteln durch Wasser.“
Waldbrände im August
Die Bürgermeisterin sieht einen direkten Zusammenhang der Sturzfluten mit den verheerenden Waldbränden vom August, ohne Bäume an den Hängen hinter der Stadt konnte das Wasser ungehindert Podgora überfluten.
Autos ins Meer gespült
Anrainer berichten „Dalmacija Danas“, dass einige Fahrzeuge ins Meer gespült wurden, eine offizielle Bestätigung dafür gibt es noch nicht. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz, Straßen, Häuser und Keller sind überflutet. Und auch um 17 Uhr regnete es noch weiter. Es bilden sich weiterhin neue Gewitterwolken über dem Meer, über den Inseln Korčula, Hvar und der Halbinsel Pelješac, und sie bewegen sich in die Richtung der bereits überschwemmten Gebiete. In Podgora ist die Temperatur seit dem Sturm binnen kürzester Zeit von 23 auf 12 Grad gesunken.
Gegen 18.15 Uhr hat sich das Wetter beruhigt. Die Aufräumarbeiten sind bereits im Gange. Bisher gibt es glücklicherweise keine Meldungen über Verletzte.