Fast genau sechs Monate ist es her, dass Danka (2) am 26. März in Banjsko polje in Serbien verschwunden ist. Einige Tage gab es Hoffnung, dass Danka in Wien lebend gesehen wurde. Aber seit 4. April sitzen zwei Männer wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Die Mitarbeiter der örtlichen Wasserwerke sollen das Mädchen mit dem Dienstwagen angefahren haben. Anschließend hoben sie ihren Körper in den Pkw. Als sie wieder zu Bewusstsein kam, soll der Haupttäter Danka erwürgt haben. Ihre Leiche soll anschließend auf eine nahegelegene Mülldeponie geworfen worden sein.
Tage später soll der Haupttäter mit Hilfe seines Bruders und Vaters Danka an einem unbekannten Ort versteckt haben. Auch Vater und Bruder wurden verhaftet. Am 7. April starb der Bruder in Untersuchungshaft, laut Obduktionsbericht an den Folgen von Gewalteinwirkung. Gegen serbische Polizeibeamte laufen deshalb Ermittlungen. Die Leiche des Mädchens wurde bis heute nicht gefunden, bis heute gibt es keine Spur zu Danka.
Drei Anklagen
Am Dienstag erhob die Staatsanwaltschaft nun Anklage. Denn spätestens am 4. Oktober hätte man die beiden Verdächtigen aus der Untersuchungshaft entlassen müssen, nach sechs Monaten ohne Anklage wären sie laut serbischem Recht freigekommen. Die Oberstaatsanwaltschaft in Zaječar beschuldigt den Hauptverdächtigen des schweren Mordes, der Zweitangeklagte muss sich wegen Mittäterschaft verantworten. Auch gegen den Vater wird Anklage erhoben. Ihm wird die unterlassene Anzeige einer Straftat und Beihilfe zur Verdunkelung einer Straftat vorgeworfen.
Lebenslange Haft gefordert
Die Oberstaatsanwaltschaft fordert für die Hauptverdächtigen eine lebenslange Haftstrafe und die Verlängerung der verhängten Untersuchungshaft bis zu einem Urteil. Die Anklagebehörde stützt sich auf die Geständnisse der beiden Männer, die zwar später widerrufen wurden, aber weiterhin gültig sein sollen. Außerdem habe man in den letzten sechs Monaten zahlreiche Beweise, Kameraaufnahmen und belastende Zeugenaussagen gesammelt. Zudem waren die beiden Verdächtigen, die einzigen Personen, die zum Zeitpunkt des Verschwindens von Danka am Tatort waren. Das Obergericht in Zaječar muss nun darüber befinden, ob die Beweislage für eine Anklage reicht.
Führende Rechtsexperten in Serbien bezweifeln allerdings, dass die Beweise für eine Anklage oder gar eine Verurteilung reichen werden. Zumal die Ermittler weder Leiche, Blut- noch DNA-Spuren Dankas gefunden haben.