186 Menschen wohnen derzeit auf der Insel Kaprije westlich der kroatischen Küstenstadt Šibenik. Daran, dass hier jemals wieder eine Schule ihre Pforten öffnen würde, glaubten die wenigsten der Einwohner. Zumal die Einwohnerzahl in den letzten Jahren noch deutlich niedriger war.
Den unerwarteten Geburtenaufschwung brachte Kaprije eine junge Fischerfamilie. Drei Söhne hat das Paar und ein viertes Kind sei bereits auf dem Weg. Die Brüder dürfen sich auf eine Schwester freuen. Val, der älteste Bub, wurde heuer sieben, mit der Eröffnung der Grundschule „Faust Vrančić“ wurde der Familie ermöglicht, weiterhin auf der Insel zu bleiben.
„Das ist alles für uns, denn wir müssten sonst unser ganzes Leben aufgeben Auf diese Weise können wir genau so leben, wie wir es möchten. Wir leben am Meer, mit dem Meer und wir lieben das Meer“, erzählt Livija die glückliche Mutter am ersten Schultag ihres Buben Danas.hr.
Neuanfang auf der Insel
Livija und ihr Mann Burko wurden nicht auf Kaprije geboren. Doch die Kindheitserinnerungen des Mannes von Besuchen bei seiner Großmutter auf der Insel, ließen ihn irgendwann nicht mehr los. Der Ruf der Insel wurde immer lauter und er beschloss einen Neuanfang. „Schon während meines Studiums in Zagreb war die Sehnsucht immer da. Als ich meine Frau kennengelernt habe, ist dann die Entscheidung gefallen“, erzählt Burko, der nun als Fischer und Feuerwehrmann auf der Insel arbeitet.
Administrativ gehört die neue Schule zu Šibenik, von wo nun täglich eine Lehrerin per Fähre zum Unterricht anreist: „Ich habe schon zuvor in einer kleinen Klasse mit drei Schülern gearbeitet. Nur einen Schüler zu haben, wird aber eine ganz neue Erfahrung. Aber ich bin bereit für dieses Inselabenteuer und freue mich schon auf den Unterricht. Es wird für ihn und für mich großartig“, sagt Lehrerin Lucija Laća. In einem Jahr wird ihm sein jüngerer Bruder folgen, im dritten Jahr werden die Burschen dann zu dritt unterrichtet werden.