Die Wetterkapriolen an der Adria wurden am Donnerstag, nachdem eine Welle von Windhosen entlang der kroatischen Küste gesichtet wurde, um ein weiteres kurioses Phänomen erweitert. In der Küstenstadt Novigrad schneite es plötzlich Schaum vom Himmel. Dabei handelte es sich um Meeresschaum.

Entlang der Küste bildete sich ein Schaumteppich , der zunächst in die Straßen gedrückt, später vom Wind angehoben wurde und dann in Flockenform über Novigrad herunterschneite.

Erklärung

Noch gibt es keine offizielle Erklärung für das Phänomen und seine Ursache. Nach Angaben des „Nationalen Institutes für Ozeanografie und Atmosphäre“ dürften aber mehrere Faktoren dafür verantwortlich gewesen sein. Starke Wellen die durch den Wind an die Küste gepeitscht wurden und eine hohe Konzentration an organischem Material im Meer sollen es zum Schäumen gebracht haben: „Aufgrund der jüngsten Abkühlung und der starken Winde schlagen die Wellen gegen das Ufer und erzeugen Turbulenzen, die Luft im Wasser einschließt. Es bilden sich Blasen. Diese wären jedoch nicht stabil genug um selbst Schaum zu bilden Erst darin enthaltene verrottende Flora und Fauna, die Mikroalgenblüten, Bakterien und Pilze begünstigt die Schaumbildung“.

„Meeresrotz“

Die „Meeresschaumparty“ in Novigrad dürfte laut den Experten somit eine direkte Folge des Meeresschleimes oder Meeresrotzes gewesen sein, der die Adriaküsten vom kroatischen Istrien bis Norditalien heuer immer wieder heimsuchte.

Bei der Zersetzung der Organismen würden Substanzen freigesetzt, die die Bildung eines stabilen Schaums ermöglichen, weil sie die Luftblasen umhüllen, stabilisieren und ein sofortiges Platzen verhindern würden. „Sie wirken sozusagen als Kleber“, erklären die Experten. Das Vorhandensein von Schaum stelle an sich kein Risiko für Mensch und Umwelt dar. „Er kann jedoch Schadstoffe enthalten, die bereits im Meerwasser vorhanden sind, etwa Kohlenwasserstoffe, synthetische Tenside, Pestizide oder giftige Algen.“

Touristische Nutzung

Im Netz scherzten User, dass Tourismusverantwortliche mit Sicherheit schon an der finanziellen Ausbeutung des Phänomens arbeiten würden und bald „natürliche Schaumpartys“ in der Altstadt bewerben werden.