Seit Wochen ärgern sich Adria-Urlauber über den sogenannten „Meeresrotz“. Die Meeresblüte war in diesem Jahr an manchen Stränden besonders ausgeprägt, Schleim und Algen hielten Badegäste von einer Abkühlung im Meer ab. Doch der „Rotz“ hat offenbar auch einen schönen Nebeneffekt. In mehreren Videos auf Social-Media-Plattformen ist zu sehen, wie das Meer in der Nacht plötzlich blau zu leuchten beginnt. Gegenüber der kroatischen Tageszeitung „24sata“ erklärt Sandu Skejić vom Institut für Ozeanografie und Fischerei in Split, wie dieses Naturphänomen der sogenannte Biolumineszenz zustande kommt: „Es handelt sich um eine chemische Reaktion, bei der Organismen mithilfe einer Substanz namens Luciferin ihr eigenes Licht erzeugen und dabei Licht von bläulicher oder grünlicher Farbe erzeugen.“
Die mikroskopisch kleinen Phytoplanktonorganismen beginnen bei Berührung, etwa beim Schwimmen, bzw. durch Bewegung (Wellen) zu leuchten. So staunten Passanten vor wenigen Tagen an einem Strand von Pula nicht schlecht, als sie in der Nacht Steine ins Wasser warfen und dieses plötzlich zu leuchten begann. Laut Skejić sei das Phänomen heuer aufgrund der extrem großen Ansammlung von Mikroalgen, also der Blüte des Meeres, sehr stark ausgeprägt. Urlauber berichten auch von einem „Meeresleuchten“ vor der Insel Hvar, bei Vrsar oder nahe Rovinj. Auf TikTok sind spektakuläre Videoaufnahmen davon zu sehen.
Laut Experten ist das „Meeresleuchten“ generell überall möglich, allerdings benötigt es eine große Menge an Mikroorganismen an einem Ort sowie optimale Wasserbedingungen. Die weltweit bekanntesten Orte, an denen man das magische Naturphänomen beobachten kann, sind die Inseln Mudhdhoo, Vaadhoo und Rangali (Malediven), die mexikanische Insel Holbox oder Mosquito Bay auf der Insel Vieques (Puerto Rico).