In Aviano in Friaul-Julisch Venetien ist etwas vorgefallen, das so einfach nicht passieren dürfte: Ein 24 Jahre alter Spanier hat sich auf das Gelände der schwer bewachten von Italienern und US-Amerikanern betriebenen Nato-Basis in Norditalien geschlichen.
Es gelang dem Mann, der laut italienischen Medien einen Wohnsitz in Österreich und einen in Italien hat, irgendwie auf das Militärgelände zu kommen. Der aus Valencia stammende Mann schaffte es sogar, in ein Militärflugzeug einzusteigen. Trotz Dunkelheit wurde er von einer Streife beim Flugzeug aufgegriffen, vor Ort verhaftet und wegen unbefugten Betretens eines militärischen Sperrgebietes einem Richter vorgeführt.
Verweigerte Aussage
Warum der Mann sich auf die Militärbasis geschlichen hat, ist bisher unbekannt, denn er verweigerte bei der Befragung die Aussage. Der Spanier hatte weder einen Lack bei sich, um etwa Parolen zu hinterlassen, noch irgendwelche Dinge, die als gefährlich eingestuft wurden. Ob der Mann Teil einer Pazifistengruppe war, die vor Kurzem in der Nähe der Basis Station machte, um im Alpe-Adria-Raum für den Frieden und gegen militärische Aufrüstung zu werben, weiß man bislang ebenfalls nicht.
Suche nach Lücke
Derzeit werden alle Aufzeichnungen der überall um das Gelände und auf der Basis selbst installierten Überwachungskameras überprüft. Dadurch soll die Lücke gefunden werden, durch die der Spanier schlüpfen konnte. Zur Feststellung seiner Identität mussten mangels Reisedokumenten die Bankdaten herhalten, die auf der mitgeführten Bankomatkarte standen. Ein Handy, das er auch mithatte, wird auf weitere Hinweise untersucht.
Generell war die Militärbasis für angemeldete Besuchergruppen mit Ausnahme von Covid-Zeiten und anderen aktuell als Bedrohung eingestuften Situationen immer offen und es gibt immer wieder Events, die veranstaltet werden, um mit den Menschen der Umgebung in Kontakt zu bleiben.