Sonntag gegen 11.30 Uhr brach mitten in Portorož ein Feuer aus. Der Brand im Geschäftsviertel gegenüber dem Hotel Kempinski, der in der beliebten Bar „Alaya“ ausbrach, führte zu einem Großeinsatz der Feuerwehren: „95 Feuerwehrkräfte aus der ganzen Region waren im Einsatz. Das Feuer brach in einer etwa 2000 Quadratmeter großen Lagerhalle aus und breitete sich, angefacht durch den Wind, schnell auf die umliegenden Geschäftslokale aus. Nahezu der gesamte Gebäudekomplex wurde schwer beschädigt“, berichtete Jan Brodar, Einsatzleiter der Feuerwehr Koper (Gasilska Brigada Koper).

Brandermittlungen

Die schwierigen Löscharbeiten dauerten bis in die Nachtstunden. Auch am Montag musste noch Brandwache gehalten werden. Zwei Feuerwehrmänner mussten mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. „Eine weitere zivile Person erlitt leichte Verbrennungen und atmete ebenfalls Rauchgase ein. Nach meinen Informationen geht es aber allen drei Verletzten mittlerweile gut“, so Brodar. Über die Brandursache wollte der Einsatzleiter nicht spekulieren: „Das herauszufinden, wird Aufgabe der Brandermittler sein“.

Die Kriminalpolizei konnte am Montag allerdings noch nicht in das Gebäude und zum Brandherd. „Aufgrund der statischen Instabilität des Gebäudes ist es derzeit nicht möglich, die Inspektion durchzuführen“, sagte Jure Griljc, leitender Inspektor der Polizeidirektion Koper gegenüber der slowenischen Nachrichtenagentur STA. Sobald es die Lage zulassen werde, wolle man mit dem Immobilienbesitzer die Begehung starten.

Enormer Einkommensverlust

Besitzer, Bauunternehmer Ante Guberac, schätze gegenüber dem Nachrichtenportal Regional Obala, dass der entstandene Schaden drei bis vier Millionen Euro beträgt. Wichtig sei aber, dass niemandem etwas passiert sei. Es tue ihm leid für die Menschen, Mieter und Mitarbeiter, die nun am Beginn der Hochsaison ohne Einkommen und Arbeit dastehen würden. „Das ist ein enormer Einkommensverlust, aber wir werden alles dafür tun, dass es an diesem Standort bis zum 1. Mai nächsten Jahres neue Räumlichkeiten geben wird“, versicherte Guberac.

Brandstiftung aus Rache?

Mittlerweile mehren sich in Portorož Spekulationen, der Brand könnte absichtlich gelegt worden sein. Erst kürzlich kam es im „Alaya“ zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Ein Beteiligter soll gedroht haben, er werde das Lokal anzünden. „Von einer Drohung bis zur Ausübung ist es ein langer Weg, daher können wir nicht sagen, dass er es tatsächlich getan hat. Ich hoffe, dass die Forensik zumindest feststellen wird, was den Brand ausgelöst hat“, sagt Guberac, für den es nur zwei Möglichkeiten als Brandursache gäbe: Brandstiftung oder ein Fehler der Elektrik. „Diese zweite Möglichkeit erscheint mir persönlich aber weniger wahrscheinlich, da es keine Küche, keinen Herd und nichts dergleichen in der Lagerhalle gegeben hat.“