Es ist eine „alte Masche“, gerade jetzt zur Urlaubssaison werden aber wieder fast täglich neue Fälle bekannt. Es geht um den sogenannten „Spiegeltrick“. Betrüger versuchen damit, Adria-Urlauber abzuzocken. Etliche Betroffene meldeten sich bisher bei Christoph Thür. Der Salzburger ist ein großer Italien-Fan und liefert auf Social Media regelmäßig Informationen für Urlauber. Auf seiner „Jesolo Magazin“-Seite auf Facebook thematisierte er erst in den vergangenen Tagen einige „Spiegeltrick“-Fälle. „Es müssen viele davon erfahren“, will Thür die Urlauber warnen.

Die Täter haben es auf Bargeld abgesehen. „Und sie suchen sich gezielt Fahrzeuge von Urlaubern aus, egal ob es sich um einen kleinen Pkw handelt oder ein Wohnwagen-Gespann“, berichtet Thür in einem eigens von ihm angefertigten Video. Die Betrüger sollen heuer mit mehreren Fahrzeugen unterwegs sein. Der Vorgang ist immer derselbe. Sie stellen ihr Auto in einer Parkbucht ab. Wenn das potenzielle Opfer daran vorbeifährt, werfen sie einen Gegenstand (zumeist ein Stein) auf das Fahrzeug. Dadurch soll der Eindruck entstehen, dass es zu einer seitlichen Kollision kam. Die Täter verfolgen daraufhin das Urlauber-Auto, überholen es und wollen den Lenker zum Anhalten zwingen. Ein manipulierter Seitenspiegel wird präsentiert und Geld für den Schaden gefordert. Thür: „Am besten ist es, erst gar nicht anzuhalten und Videos und Fotos zu machen.“ Wenn die Betrüger nämlich bemerken, dass sie gefilmt werden, würden sie oft schnell die Flucht ergreifen. Die italienische Polizei zu rufen, bringe oft wenig, ärgert sich der Salzburger. Viele Urlauber hätten ihm berichtet, dass die Polizei oft zu spät kommt bzw. viel zu wenig dafür tue, um die Täter zu erwischen.

Urlauber berichten

Diese Erfahrung mussten Urlauber etwa am 5. Juli machen. Sie wurden an diesem Tag Opfer des „Spiegeltricks“: „Wir wollten eine Anzeige bei der Polizei machen. Leider haben die uns gesagt, dass dies nicht geht. Wir sollen es nur der Versicherung melden, dann haben sie uns wieder weggeschickt.“ Die Betrüger treiben aber offenbar nicht nur in den beliebten Destinationen an der Oberen Adria ihr Unwesen. Fälle sind auch vom Gardasee bekannt. Von dort berichten Urlauber: „Wir waren gerade auf dem Rückweg von Lazise nach Meran, als wir von einem lauten Knall an der Seitenscheibe unseres Wohnmobils erschreckt wurden. Wir konnten uns zuerst nicht erklären, was genau passiert ist, daraufhin verfolgte uns ein weißer Golf mit italienischem Kennzeichen.“