Einer Jugendlicher lief im Zentrum von Jesolo mit einem Küchenmesser herum und versetzte damit Touristen in Angst und Schrecken. Die Urlauber wählten daraufhin den Notruf. Immer öfter muss die Polizei im italienischen Badeort an der oberen Adria wegen solcher und ähnlicher Fälle ausrücken. Schon im Vorjahr verschärfte die Gemeinde die Regeln und schränkte den Verkauf von Alkohol ein. Jetzt greifen Exekutive und Lokalpolitik noch härter durch: Gegen zehn Minderjährige, einer von ihnen ist jener mit dem Küchenmesser, wurde ein Betretungsort für Jesolo ausgesprochen.
Andere Jugendliche, die davon betroffen sind und die zu einer sogenannten „Baby-Gang“ gezählt werden, überfielen Gleichaltrige, um ihnen niedrige Bargeldbeträge zu rauben. Mädchen wurden von ihnen mit einem Säbel und einem Stock bedroht. Die Vorfälle ereigneten sich in Strandnähe und auf der Piazza Aurora und der Piazza Mazzini. Bei einem weiteren Delikt wurde ein Polizist in seiner Freizeit Zeuge. Er alarmierte seine Kollegen und verfolgte die Minderjährigen, die ihre Beute, etwas Bargeld und Kettchen, bei ihrer Festnahme noch bei sich hatten.
Mit Matratzen vor Hotels
Laut Polizeistatistik haben sich die Wegweisungen und Betretungsverbote im Vergleich zum Vorjahr im betroffenen Distrikt vervielfacht. Einige Hoteliers in Jesolo sind aufgebracht, weil die Probleme, die man von der Piazza Mazzini kannte, nicht gelöst, sondern nur weitergetragen wurden. Gruppen von Jugendlichen campieren am Strand, um ihren Rausch auszuschlafen. Einige brachten sogar Matratzen mit und schliefen damit in der ersten Reihe vor den Hotels. Eine Gruppe Jugendlicher überstieg die Mauern eines direkt am Meer gelegenen Hotels. Dort ruinierten sie mehrere Tische, nahmen ein Bad im Hotelpool und flüchteten, als die Belegschaft des Hotels sie bemerkte. Jetzt fordern Hoteliers mehr Kontrollorgane von staatlicher Seite. Jesolos Bürgermeister heißt „auch private Kontrollorgane jederzeit willkommen“.