Die Blaukrabbe hat italienischen Fischern bisher Schäden in Höhe von 100 Millionen Euro zugefügt, indem sie Muschelzuchtanlagen zerstört, aber auch Austern, andere Krustentiere und Fische wie Seezunge und Meeräsche vernichtet. Die Bilanz droht dramatischer zu werden, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um die Invasion des „Killers der Meere“ zu stoppen, warnte der Fischereiverband „Coldiretti Pesca“.
Venetien sei die am stärksten betroffene Region. Der Fischereiverband rief Restaurantinhaber auf, verstärkt Gerichte mit Blaukrabbe anzubieten. Der Fang für den Verzehr gilt als beste Lösung zur Bewältigung des Problems, meinten die Experten. Die Gefahr bestehe ansonsten darin, dass es bald keine Mies-, Venusmuscheln und Austern mehr geben werde. Das Fleisch der Blaukrabbe ist reich an Vitamin B12, außerdem ist es aufgrund seines feinen Geschmacks in der Gastronomie vielfältig anwendbar. Die Preise für diese Krabbenart liegen bei etwa zehn Euro pro Kilo.
Schnelle Vermehrung
Die invasiven Schalentiere, die normalerweise ausschließlich an der Ostküste der USA oder im Golf von Mexiko vorkommen, wo sie als kulinarische Delikatesse gelten, haben sich inzwischen auch im Mittelmeer stark verbreitet. 3000 Fischereibetriebe in der Deltaregion des Flusses Po an der Mündung zur Adria sind bedroht. Nach Ansicht von Experten ist unklar, warum sich die Blaukrabben jetzt so schnell im Mittelmeer vermehren und ob es einen Zusammenhang mit dem Klimawandel geben könnte. Italien ist Europas größter Produzent von Venusmuscheln und der drittgrößte der Welt hinter China und Südkorea.