Am Sonntag schlugen Urlauber im „Autocamp Stupice“ in Premantura an der Küste Istriens in Kroatien Alarm: Ein Ölteppich lag über Hunderte Meter entlang der Adriaküste. Die zuständigen Behörden reagierten sofort. Hunderte Menschen, darunter Feuerwehrleute, Mitarbeiter der Gemeinde Medulin und der öffentlichen Einrichtungen Kamenjak sowie etwa zwanzig einheimische Helfer kämpfen seither gegen die drohende Umweltkatastrophe. Im Einsatz stehen auch fünf Boote und zwei Flugzeuge. Insgesamt wurden seit Sonntag Ölsperren mit einer Gesamtlänge von 800 Metern verlegt.

„Am Montag erreichte der Ölteppich zwei weitere Buchten, Lokva und Dražica. Etwa ein Kilometer Küste wurde durch den Ölteppich verschmutzt“, berichtet Dolores Brenko Škerjanc, Kapitänin der Hafenbehörde Pula, bei einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen. Der Einsatz und schnelles Eingreifen aller zuständigen Behörden habe aber Schlimmeres verhindert, beruhigt Brenko Škerjanc: „Ein Flugzeug überflog heute das gesamte Küstengebiet, es konnten keine weiteren Ölteppiche ausgemacht werden.“

Noch keine Entwarnung

Dino Kozlevac, Einsatzleiter der Feuerwehr, erklärte, dass der größte Teil der Verschmutzung bis Montagnacht beseitigt werden konnte. Laut dem Feuerwehrkommandanten konnte einige der Ölsperren bereits wieder entnommen werden: „Wir haben sie aber vorsorglich an anderer Stelle wieder aufgebaut.“ Noch sind die Arbeiten zur Restaurierung der Küste nicht abgeschlossen. „Ein Spezialunternehmen wird nun versuchen, alle Reste der Verunreinigung der Küste zu entfernen. Das wird einige Tage in Anspruch nehmen“, sagte Slobodan Belević, Direkor der öffentlichen Einrichtungen Kamenjak, der betonte, dass man weiterhin die Lage genau beobachten werde: „Noch kennen wir den Ursprung der Verschmutzung nicht, weshalb wir noch keine Entwarnung geben können.“

Schwimmen nicht empfohlen

Laut Brenko Škerjanc wurden Proben zur Analyse an ein Labor geschickt: „Wir kennen derzeit die Quelle der Verschmutzung nicht, wir wissen nur, dass der Teppich aus Richtung Süden kam. Und wir sind derzeit sicher, dass nach der Sanierung kein bleibender Schaden an der Umwelt zurückbleiben dürfte“. Kozlevac sagte abschließend: „Wir haben gezeigt, dass das Alarmsystem in Istrien gut funktioniert und dass die Reaktion schnell und erfolgreich ausgeführt wurde.“

Entlang der betroffenen Küstengebiete wird kein Badeverbot ausgesprochen. Solange die Reinigungsarbeiten allerdings noch andauern, wird Schwimmen nicht empfohlen.