In den vergangenen Monaten wurden in Italien immer wieder Radargeräte beschädigt oder mit einer Flex umgesägt. Jetzt soll die Polizei im Veneto einen der mutmaßlichen „Fleximen“ - der Name kursierte neben „Veloman“ (“Radarkastenman“) oder „Segavelox“ (“Radarkastensäger“) als Spitzname für die Täter - geschnappt haben: Beim mutmaßlichen Täter handelt sich um einen 42-jährigen Arbeiter, der Sekretär der als rechtsextrem eingestuften italienischen Partei FN (Forza Nuova – Neue Kraft) in der Provinz Rovigo und Mitglied einer Feuerwehr war.
Auf die Schliche gekommen ist man ihm mit Hilfe von Videobeweisen: Denn einige der Straftaten wurden mittels Überwachungskameras an den Tatorten gefilmt. Auf so einem Video sollen der Verdächtige und sein Autokennzeichen zu sehen gewesen sein. Daraufhin wurde beim 42-Jährigen eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dort fanden die Beamten Materialien, die zur Zerstörung von Radarkästen gedient haben könnten. Nach wie vor gefahndet wird nach etwaigen Mittätern.
Die Parteikollegen des Mannes distanzieren sich trotz der Vorwürfe nicht vom Italiener - im Gegenteil. Sie sind alles andere als distanziert. Laut italienischer Medien sammeln sie für ihn sogar über Soziale Netzwerke Spenden. Mit dem Geld sollen die Kosten für die Verteidigung bei den Gerichtsverhandlungen bezahlt werden, die den wegen Vandalismus Angeklagten erwarten. Der Zuspruch in den Sozialen Netzwerken soll enorm sein. Der „Fleximan“ wird von vielen kritisiert, von anderen auch als Held gefeiert.
Kritik an unterschiedlichen Geräten
Radargeräte stehen in Italien derzeit in der Kritik: Denn vor dem Gesetz wurden diese Geräte, die nicht nur von Polizei und Carabinieri, sondern auch von Gemeinden betrieben werden, unterschiedlich klassifiziert. Dadurch orten viele eine Widrigkeit bei Strafen. Einzelne Gemeinden haben daher sogar ihre Radarkästen ausgeschaltet, weil sie eine Flut an Einwänden befürchten.