Es war ein Fall, der international für Aufsehen gesorgt hat: Im April 2023 wurde ein 26-jähriger Jogger tot in einem Waldstück oberhalb der Gemeinde Caldes im Trentino in Italien aufgefunden. Die Obduktion bestätigte Befürchtungen, dass der Mann von einem Bär angegriffen worden war.
Zuvor hatte es eine Suchaktion gegeben, nachdem der Mann nicht nach Hause zurückgekehrt war. Spürhunde fanden die Leiche. In den Wochen nach dem tragischen Zwischenfall sollten immer mehr Details ans Licht kommen. Ein Stock mit Blutspuren deutete darauf hin, dass der passionierte Sportler noch versucht haben könnte, sich verzweifelt gegen den Bären zu verteidigen.
Die Trentiner Landesregierung erteilte daraufhin die Anordnung, den Bären, der den Jogger getötet hatte, zu erlegen. Das löste große Proteste seitens Tierschützer aus. Von einer „Hexenjagd“ war die Rede.
„ Gefährlich nah - Wenn Bären töten“
Tatsächlich war Bärin Gaia (JJ4) den heimischen Förstern bereits bekannt. Das Unglück und die Geschehnisse danach hat Grimme-Preisträger Andreas Pichler jetzt in einer packenden Dokumentation aufgerollt. In „Gefährlich nah – Wenn Bären töten“ begleitet er die Bären-Spezialeinheit der Forstwache im Trentino. Dabei zeigt er die Konflikte, die nach dem Tod des Joggers zwischen Tierschützern und der Bevölkerung vor Ort entfacht sind.
„Dank eines bislang einzigartigen Zugangs zu der 20-köpfigen Spezialeinheit der Forstwache, die sich im Trentino um die Bärenpopulation kümmert, begibt sich Grimme-Preisträger Andreas Pichler in eindrucksvollen Naturaufnahmen auf die Spur der imposanten Tiere und zeichnet ein differenziertes Bild des Zusammenlebens von Mensch und Bär“, so die Beschreibung des Films, der dieser Tage auf Sky zu sehen ist.