Den Behörden von Lignano reicht es jetzt endgültig. Immer öfter gab es in den vergangenen Sommersaisonen im größten und bekanntesten Badeort der Region Friaul-Julisch Venetien Beschwerden speziell von Ortsansässigen darüber, dass sich in erster Linie Touristen zu leicht bekleidet abseits vom Strand bewegen.
Am Montag wird die Gemeinde nun laut Medienberichten eine Verordnung beschließen, über die schon seit Jahren diskutiert wird. Viele andere Badeorte in Italien verfügen bereits über die Bestimmungen, die gerne als Anti-Bikini-Verordnung bezeichnet wird. In Grado, aber auch in Triest gelten derartige Regeln bereits, in Jesolo wird jedes Jahr diskutiert. In Lignano soll sie alle Personen betreffen, die älter als zwölf Jahre sind. Sie dürfen voraussichtlich ab 5. Mai abseits vom Strand und der Strandpromenade nicht mehr nur in Badebekleidung unterwegs sein.
Bis zu 500 Euro
Männer müssen sich zusätzlich zu Shorts ein T-Shirt anziehen, wenn sie sich zum Beispiel gegenüber vom Strand etwas zu essen oder zu trinken holen wollen. Frauen müssen sich ebenfalls etwas über Bikini und Badeanzug überziehen. Regelverstöße werden mit 25 Euro Mindestbuße geahndet. „Wiederholungstätern“ drohen sogar bis zu 500 Euro Strafe. Wer zu viel nackte Haut zeigt, wird unverzüglich aufgefordert, angemessene Kleidung zu tragen.
Aber nicht nur für öffentliche Orte abseits vom Strand soll ab 5. Mai der erweiterte Dresscode gelten. Im Rahmen der neuen Regeln sollen auch alle bestraft werden, die sich in privaten Außenbereichen nackt zeigen, wenn diese für andere Personen einsehbar sind. Darunter fallen zum Beispiel nicht blickdichte Balkone und Gärten.
Die Sommersaison 2024 wird in Lignano am nächsten Sonntag, den 5. Mai, offiziell eingeläutet. Und die Aussichten darauf seien vielversprechend, heißt es vonseiten des Tourismus. Denn der Badeort an der Oberen Adria verzeichne einen Anstieg der Buchungen im Vergleich zum Vorjahr.