„Ich habe meine Arbeit immer als eine Leidenschaft betrachtet, die ich jeden Tag mit Bescheidenheit ausführen muss. Ich hätte nie gedacht, dass ich angekommen bin oder dass ich irgendjemand bin. Denn im Leben gibt es immer etwas zu lernen“, sagte Marco Felluga anlässlich seines 90. Geburtstages gegenüber dem italienischen Nachrichtenportal „Il Piccolo“. Jetzt, sechs Jahre später, ist der Pioniere des friaulischen Weins verstorben. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag. Felluga wurde 96 Jahre alt.
Zusammen mit seinem Bruder Livio, der bereits 2016 verstorben ist, war er einer der Pioniere des Collio-Weinbaus im Friaul. 1956 gründete er nach der Übernahme des Familienunternehmens das gleichnamige Unternehmen Marco Felluga in Gradisca d‘Isonzo, dessen Symbol der Markuslöwe ist. 1967 übernahm Felluga eines der renommiertesten Weingüter des Collio-Gebietes, das Weingut Russiz Superiore. Dieses kann sich römischer Ursprünge rühmen und präsentiert noch heute das Symbol des zweiköpfigen Adlers, Emblem der Fürsten von Thurn und Taxis, die 1273 zu den ersten Adelsbesitzern dieser Ländereien gehörten.
„Marco Felluga war ein Mann, der zu jener Generation gehörte, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit Mut und einer Vision für die Zukunft neu anfangen konnte und das Land wieder in Richtung Wohlstand führte“, wird der Präsident von Friaul-Julisch Venetien, Massimiliano Fedriga, am Donnerstag in italienischen Medien zitiert. Das Unternehmen übergab Felluga zunächst an seinen Sohn Roberto, der 2021 verstarb. Jetzt führt es Enkelin Ilaria.
Auch aus Kärnten gibt es am Donnerstag letzte Grußworte. Hannes Tschemernjak vom „Tschebull“ am Faaker See schreibt auf Facebook: „Addio Marco Felluga, Idol meiner Jugend, Wegbegleiter und Lehrmeister meines gesamten Wein-Lebens, König und Visionär des Friulaner Weines modernen Zuschnitts.“