Das Meer leuchtet in satten Blautönen, in den Wellen blitzen die Reflexionen der Sonne. Die hellen Steinböden des Städtchens Krk, dem Hauptort der gleichnamigen kroatischen Urlaubsinsel, blenden im Mittagslicht. Schatten finden Besucher in der mächtigen Burg, die perfekt in die römischen und mittelalterlichen Strukturen der Altstadt eingebettet ist. Das Kastell mit seinen vier sehr unterschiedlichen Türmen wurde in der Zeit vom 12. bis zum 15. Jahrhundert von den Frakopanen erbaut.
Das Adelsgeschlecht, wegen der Herkunft auch die „Fürsten von Krk“ genannt, prägte über Jahrhunderte die Geschichte Kroatiens. Auf ihren bis heute sichtbaren Spuren kann man auf der „Route der Frankopanen“ wandeln und 20 Burgen, Schlösser, Klöster und Ruinen besichtigen. Im Laufe der Zeit wurden die Bauwerke unterschiedlich genutzt, zerstört, wiederaufgebaut, erweitert und wieder verlassen, keines gleicht dem anderen. Ein ambitioniertes Tourismusprojekt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bauten zu restaurieren und neu zu beleben - moderne Besucherzentren inklusive.
Besonders aktiv waren die Frankopanen im einstigen Fürstentum Vinodol, heute bekannt als Kvarner Bucht. Hoch über Rijeka thront die Burg Trsat. Sie ist das Zentrum eines belebten Stadtviertels und bietet einen atemberaubenden Blick über die drittgrößte Stadt Kroatiens, die Küste, das Meer und die vorgelagerten Inseln. Einen hohen Stellenwert hatte auch das Kastell von Grobnik, das 1288 im Gesetz von Vindol erwähnt wurde, einem der bedeutendsten Rechtsdokumente des feudalen Europas.
Ende des 18. Jahrhunderts war Bakar die größte Stadt Kroatiens, in einer Bucht gelegen und beschützt von einer Frankopanen-Festung. Von der auf den Fundamenten einer römschen Siedlung errichteten Burg Ledenice, die von großer Bedeutung für die Verteidigung der Region gegen die Osmanen war, sind nur noch Ruinen übrig.
Abseits der Küste waren die Fürsten in der Region Gorski Kotar aktiv. Sie etablierten den Handel und bauten Straßen, auf denen sich Handelskarawanen vom Norden Kroatiens aus in Richtung Venedig bewegten. Das Kloster Gomirje ist das westlichste Serbisch-Orthodoxe Europas. Seine Gründung geht auf Juraj Frankopan zurück.
Ein Aufstand gegen die Habsburger führte 1671 zum Ende der Dynastie. Die Familie verlor Adelstitel und Besitztümer, ihr Spur bleibt aber bis heute sichtbar.