Seit mehr als einer Woche war fieberhaft nach der einjährigen Danka aus Serbien gesucht worden. Sie ist am 26. März in Bansko Polje verschwunden. Am Donnerstagvormittag wurde es dann traurige Gewissheit: Das kleine Mädchen ist tot. Aleksandar Vučić, Serbiens Präsident, hat die Nachricht während einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung erfahren und bekannt gegeben. Laut ihm wurden die beiden Täter festgenommen und haben den Mord bereits gestanden.
Ermittler haben in einem Pkw in Bansko Polje Blutspuren gefunden, die zu jenen des Mädchens passten. Der Pkw parkte nahe dem Wochenendhaus von Dankas Eltern. Bei den Tätern handelt es sich um zwei 50-jährige Mitarbeiter eines öffentlichen Wasserversorgungsunternehmens aus der nahegelegenen Stadt Bor. Laut serbischem Nachrichtenportal Informer waren die Männer zum Tatzeitpunkt betrunken und zu schnell unterwegs. Sie haben die Einjährige mit einem Firmenauto angefahren, vermutlich unabsichtlich. Medienberichten zufolge habe das Mädchen nach dem Unfall noch gelebt und lag verletzt auf der Straße. Daraufhin soll einer der Männer ausgestiegen sein und die Einjährige erwürgt haben. Bei einer Pressekonferenz des serbischen Innenministers Bratislav Gašić hieß es am Donnerstag, dass die Männer die bewusstlose Einjährige in den Kofferraum des Pkw legten und zur Mülldeponie fuhren. Dort sollen sie Danka abgelegt haben und danach geflohen sein. Der komplette Weg der beiden Männer konnte rekonstruiert werden, da sich im Fahrzeug ein GPS-Sender befand.
Der Mord an Danka soll nur sieben Minuten nach der Vermisstenmeldung verübt worden sein, berichtet die Online-Plattform
Republika. Donnerstagnachmittag wurde ein weiteres grauenhaftes Detail bekannt: Dankas Vater hatte unmittelbar nach dem Verschwinden das Auto mit den beiden Männern sogar angehalten und gefragt, ob sie seine Tochter gesehen hätten. Diese taten jedoch so, als ob sie von nichts wüssten und fuhren einfach weiter.
Laut Ihren Recherchen wurden die Männer bald nach der Tat verhaftet, leugneten das Verbrechen jedoch lange Zeit. Als die Fotos aus einer Überwachungskamera in Wien veröffentlicht worden sind, wähnten sich die Männer in Sicherheit: „Jetzt sind wir aus dem Schneider“, soll einer zum anderen gesagt haben, so Republika. Das Auto, mit dem Danka angefahren und danach transportiert worden ist, haben die Beschuldigten mit Chemikalien gereinigt. Erst Forensiker fanden Blutspuren und DNA des Mädchens. Die Leiche des Kindes wurde bisher offenbar noch nicht gefunden. Mittlerweile wird danach nicht nur auf der Mülldeponie gesucht. Einer der beiden Männer soll das tote Kind am 28. März von der Deponie geholt haben und etwa 30 Kilometer entfernt in der Nähe eines Stalls vergraben haben. Auch dort wird jetzt nach dem Leichnam gesucht. „Wir können den Männern aber nicht vertrauen, weil sie sich gegenseitig die Schuld zuschieben“, so der serbische Innenminister. Danka wäre am 6. Mai zwei Jahre alt geworden.
Doch keine Spur in Wien
Nach dem Kind war auch in Österreich gesucht worden: Am Sonntag tauchte ein Video auf, das das Mädchen in Wien in Begleitung zweier Frauen zeigen soll. Am Mittwoch veröffentlichte die Landespolizeidirektion (LPD) Wien auf Anweisung der Staatsanwaltschaft dann Fotos aus dem Video. Doch die Hoffnung, eine heiße Spur zu dem kleinen Mädchen gefunden zu haben, zerschlug sich schon wenige Stunden später. Laut Online-Magazin Kosmo meldete sich eine in Wien lebende rumänische Staatsbürgerin via Facebook und sagte: „Das ist nicht Danka. Das bin ich mit meiner Tochter.“
Die Polizei konnte die Identität der Personen auf den Bildern klären und mit den beiden Frauen Kontakt aufnehmen. „Aufgrund der Ermittlungen und den damit einhergehenden festgestellten Tatsachen kann ein Zusammenhang der auf den veröffentlichten Lichtbildern ersichtlichen Personen mit dem abgängigen Kleinkind eindeutig und ohne jeden Zweifel ausgeschlossen werden“, heißt es in einer LPD-Aussendung.