In Büchern wird die Fabrik oft als Horror-Labyrinth bezeichnet. Bis zu 4000 Zwangsarbeiter mussten in den Stollen im slowenischen Maribor teilweise im Wasser stehend Motoren und Propeller für deutsche Kampfflugzeuge bauen. Heute ist die unterirdische Anlage ein beklemmendes Museum. Es ist kalt. Von der Decke tropft, wie eh und je, Wasser. Bei Führungen wird sogar ein Luftangriff simuliert.
Weil es in der Stadt viele Fabriken des Naziregimes gab, wurden auf Maribor 1944 und 1945 fast 16.000 Bomben abgeworfen. Immer wieder tauchen gefährliche Relikte aus dieser Zeit auf, wie jetzt bei Bauarbeiten in der Nähe der Horror-Tunnel. Dort hat man am Gründonnerstag eine 250 Kilogramm schwere US-Fliegerbombe ausgegraben. Der Blindgänger mit zwei mechanischen Zündern soll 123 Kilo Sprengstoff „intus“ haben.
Nach der Begutachtung durch Entminungsexperten wurde die Bombe vorerst wieder vergraben. Am Sonntag soll sie entschärft werden. Im betroffenen Stadtteil Tezno ist deshalb ab den Morgenstunden mit weitläufigen Straßensperren zu rechnen. Mehrere Gebäude in der Nähe des Fundortes werden evakuiert. Rund 50 Anrainer sind betroffen. Auch das Museum bleibt an diesem Tag geschlossen.