Der schwimmende Kran von Triest, der den Namen „Ursus“ trägt, ist umgezogen. Das Unterfangen war nicht gerade einfach. Die Plattform, auf der der 70 Meter hohe Kran stand, drohte im Triestiner Fincantieri-Hafen im Meer unterzugehen. Das Gesamtgewicht der Konstruktion wird laut der italienischen Tageszeitung „Il Piccolo“ auf 3000 Tonnen geschätzt. Ende März wurde das Becken in der Plattform geflutet, um die nötige Stabilität für den Umzug herzustellen. Zwei Schiffe schleppten die Stahlkonstruktion von einem Triester Hafen zu einem anderen, der über die Möglichkeit verfügt, die Trägereinrichtung samt dem Turm auf festem Grund zu lagern.

Neue Touristenattraktion

Mit der Sicherung des Krans und seiner Plattform stellt sich nun die Frage, was in Zukunft damit passieren soll. Die Reparaturen so zu gestalten, dass man die Konstruktion wieder zurück ins Meer bringen könnte, würde rund 15 Millionen Euro kosten. Geht es nach Triests Bürgermeister, soll das Wrack aber an Land bleiben und zu einer Touristenattraktion umfunktioniert werden. „Mit einem Restaurant und der Möglichkeit, den Kran zu begehen“, zitierte „Il Piccolo“ Bürgermeister Roberto Dipiazza.

Dass die im Besitz der Hafenbehörde befindliche Plattform als staatliches Kulturgut klassifiziert ist, macht alles bürokratisch aufwändiger. Die Idee zur Konstruktion entstand zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie im Jahre 1911, als Triest ein österreichischer Hafen war. Der Stapellauf erfolgte im Jänner 1914. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges stoppte den Plan der Motorisierung der rund 53 mal 24 Meter messenden Plattform und den Aufbau des Krans. Im Jahr 1925 wurden die Motoren eingebaut und 1931 wurde sie dann mitsamt dem 75 Meter hohen Kran fertiggestellt. Die Konstruktion, die mit einer Hebevorrichtung bis zu 150 Tonnen heben kann, mit einer zweiten bis zu 50 Tonnen und einer weiteren bis zu zehn Tonnen, war bis 1994 im Einsatz, zum Beispiel auch in Venedig.