Im kommenden Jahr werden die beiden Grenzstädte Gorizia in Italien und Nova Gorica in Slowenien zur Kulturhauptstadt Europas. Dabei werden die Gemeinsamkeiten ins Rampenlicht gerückt. Im 20. Jahrhundert waren diese Orte noch Schauplätze erbitterter Auseinandersetzungen. Die beiden Städte grenzen direkt aneinander. Der Bahnhof ist grenzüberschreitend. Auf dem Bahnhofsplatz sieht man die ehemalige Demarkationslinie zwischen West- und Osteuropa mittlerweile als Denkmal. Die „Bahnhofsreste“, eine kultige Kaffeebar mit Sitzplätzen im Obergeschoß, die auf einen Billardtisch darunter blicken lassen, steht direkt neben der Grenzlinie.
Bei Sanierungsarbeiten auf dem Bahnhofsgelände von Nova Gorica wurden in den vergangenen Wochen drei Fliegerbomben gefunden, darunter eine 250 Kilogramm schwere britische Bombe, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammt und zwei 500-Kilogramm-Bomben, berichtet die italienische Tageszeitung „Il Piccolo“. Am Sonntag werden die drei Sprengkörper entschärft.
Auch wenn die Bomben auf slowenischem Territorium liegen, müssen mehr als 1000 Menschen, die in Italien wohnen, evakuiert werden. Die Maßnahme beginnt am Sonntag um 7 Uhr in der Früh und muss um neun Uhr abgeschlossen sein. In einem Umkreis von rund 600 Metern werden etwa ein Dutzend Straßen in der Region Friaul-Julisch Venetien gelegenen Stadt Gorizia gesperrt sein. Von zehn bis 14 Uhr sollen die Bomben dann entschärft werden.
Bombe zur Explosion gebracht
Das gilt zumindest für zwei der Fliegerbomben, nämlich jene, die in einem besseren Zustand sind. Bei der leichteren Bombe ist der Zünder beschädigt. In ihrer Nähe wird ein sechs Meter tiefes Loch gegraben. In dieses wird sie gelegt, mit Sicherheitsmaterial fixiert und das Loch zugeschüttet. Danach wird die Bombe zur Explosion gebracht. Für den Fall, dass während der Arbeiten noch weitere Bomben gefunden werden, ist nicht angedacht, dass diese gleich am Sonntag mitentschärft werden.