Schreckliches erlebte eine Kindergartengruppe in Ronchi dei Legionari, einem Ort in Friaul-Julisch Venetien, rund 20 Kilometer nördlich des Badeortes Grado. Zwei Mitarbeiterinnen des Kindergartens haben ein behindertes Mädchen wiederholt geohrfeigt, geschubst und geschüttelt. Die Übergriffe waren nicht nur körperlicher Natur. Das Mädchen wurde auch angeschrien und mit Schimpfwörtern überhäuft, wie friaulische Medien berichten. Die anderen Kinder der Gruppe im Alter von drei bis fünf Jahren waren Zeugen. Nach einer Anzeige Ende letzten Jahres installierten die Behörden heimlich Überwachungskameras. Das Material wurde nun ausgewertet und soll die Vorwürfe bestätigen.
„Zutiefst erschüttert“
Anfang dieser Woche wurden die beiden Pädagoginnen unter Hausarrest gestellt. Die Frauen sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Der Bürgermeister der Gemeinde, in der sich der betroffene Kindergarten befindet, zeigte sich in der italienischen Tageszeitung „Il Piccolo“ „zutiefst erschüttert“. Sollte sich der Verdacht bestätigen, erwäge er auch eine Zivilklage.
Auch Massimiliano Fedriga, Präsident der Region Friaul-Julisch Venetien, äußerte sich zu dem Fall: „Es macht einen sprachlos, zu hören, dass so etwas in einer Bildungseinrichtung passieren konnte, in der jedes Kind auf seinem Weg begleitet werden sollte, um auch beziehungsmäßig zu wachsen. Es ist auch ein besonders wichtiger Lebensabschnitt. Der Gedanke, dass ein fragiles, behindertes Kind betroffen sein soll, sorgt für besondere Bestürzung.“