Nach jenem schrecklichen Unfall in Norditalien, bei dem ein in einem Unfallfahrzeug im Fluss zurückgelassener Mann starb, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. In der Nacht auf Montag waren drei junge Männer mit einem BMW in Gemona del Friuli im Ledra-Kanal gelandet. Als der Wagen mit den drei 20-Jährigen im Wasser gelandet war, hatten zwei der Männer das Auto verlassen. Den dritten Mann hatten sie zurückgelassen und verschwiegen, dass er sich noch im Fahrzeug befand – darüber hinaus hatten sie es abgelehnt, Polizei oder Rettung zu rufen.
Nun kommen immer mehr bedrückende Details zum Unfallhergang ans Licht der Öffentlichkeit. Wie berichtet, hatten die beiden Überlebenden gegen ein Uhr früh an der Haustür eines in der Nähe des Unfallortes lebenden Mannes geläutet, der auch ein guter Bekannter der Männer ist. „Ich fragte sie, ob wir die Rettung rufen sollen. Sie verneinten das. Da sagte ich, dass ich in dem Fall die Polizei rufen werde. Das wollten sie noch vehementer nicht. Hätten sie mir doch nur gesagt, dass noch ein dritter Mann in dem Auto gesessen ist. Dann hätte die Sache ganz anders ausgeschaut“, schilderte der Anrainer dem staatlichen italienischen Rundfunksender Rai Friaul. Er wählte jedenfalls sofort den Notruf, „während sich die beiden aus dem Staub machten“.
„Bad im Fluss“
Eine Polizeistreife hielt die beiden jungen Männer anschließend an der Straße auf. Ihre Kleidung triefte. „Sie erzählten den Polizisten, sie hätten ein Bad im Fluss genommen. Es habe sich um eine Wette gehandelt“, heißt es in der Friauler Tageszeitung „Messaggero Veneto“. Das Unfallauto – als Fahrzeughalter war einer der beiden gemeinsam mit seiner Mutter eingetragen – sei nicht versichert gewesen.
Einer der Überlebenden hätte bereits vor einem Jahr einen schweren Motorradunfall gehabt. Noch muss geklärt werden, wer das Auto gelenkt hat, als es ins Wasser gestürzt ist. Ob die beiden Überlebenden, die ins Krankenhaus von Tolmezzo gebracht wurden, alkoholisiert waren oder Drogen genommen hatten, ist derzeit noch nicht bekannt. Ob der dritte junge Mann ertrunken oder an den Folgen des Aufpralls verstorben ist, soll nun eine Obduktion klären, deren Ergebnis bis zum Wochenende erwartet wird.