Der Vorfall sorgt seit Tagen für hitzige Debatten in Italien. Im Netz kursiert ein Video aus Pozza di Fassa im Trentino. Darauf zu sehen ist, wie eine Mutter mit ihrem Baby im Kinderwagen entlang einer Langlaufloipe spaziert. Ein Wolf befindet sich zuerst noch in einiger Entfernung, kommt der Frau und ihrem Kind dann aber sehr nahe. Mehrere Meter weit folgt er den beiden. Passiert ist zum Glück nichts, die Aufregung ist dennoch groß. Denn das Raubtier scheint jegliche Scheu vor dem Menschen verloren zu haben.
Wie lokale Medien berichten, wird vermutet, dass der Wolf schon einige Zeit vor dem Zwischenfall von Menschen mit Futter angelockt wurde. Sie sollen mit dem Tier sogar für Fotos posiert haben. „Wer diesen Wolf gefüttert hat, hat unverantwortlich gehandelt“, äußert sich ein Zoologieprofessor der Universität in Rom gegenüber dem Onlineportal „Il Dolomiti“ verägert.
Im Fassatal beharren nun Vertreter mehrerer Gemeinden auf einen Runden Tisch. Man sorgt sich nicht nur um die Sicherheit der Bevölkerung, sondern befürchtet auch negative Auswirkungen auf den Tourismus. Urlauber könnten abgeschreckt werden. Bei dem geforderten Treffen soll darüber beraten werden, wie es mit dem „zutraulichen“ Wolf weitergeht. Experten seien sich laut „Südtirol News“ einig, dass so ein Wolf in freier Natur keinen Platz mehr habe. Sie plädieren dafür, das Tier zu entnehmen. Die Entscheidung muss aber die Trienter Landesverwaltung treffen.