Vor den Weihnachtsfeiertagen sperrte die um sieben Millionen Euro renovierte Arta Therme in der gleichnamigen Gemeinde oberhalb der italienischen Stadt Tolmezzo auf. Die offizielle feierliche Eröffnung erfolgt in den kommenden Tagen. Doch schon im Vorfeld hängt der Haussegen schief. Auf seiner Facebookseite kritisierte Boris Preschern, Bürgermeister der südlich von Tarvis gelegenen Gemeinde Malborghetto Valbruna, „das Konkurrenzdenken unter den Bürgermeistern der angrenzenden Gemeinden im Bestreben, auch im Kanaltal ein Wellness-Zentrum zu errichten“.
Jeder würde versuchen, den anderen auszubremsen. „Deshalb kann ich dem Bürgermeister von Arta Terme nur gratulieren, dass er es geschafft hat, von der Region alle diese Förderungen zu bekommen. Und zu den sieben Millionen, mit denen die Therme gefördert wurde, kommen noch weitere eineinhalb Millionen Euro“, so Preschern. Man brauche sich nicht zu wundern, wenn die Jugend vom Kanaltal abwandere.
„Baff und mit Verbitterung“ habe der Bürgermeister des südlich von Malborghetto gelegenen Ortes Chiusaforte, Fabrizio Fuccaro, den Facebook-Kommentar laut der italienischen Tageszeitung „Il Gazzettino“ zur Kenntnis genommen. „Bereits im Jahr 2008 wurden 600.000 Euro für den Ankauf eines Geländes in der Gemeinde Malborghetto im Ort Bagni di Lusnizza frei gemacht, um dort ein modernes Thermalzentrum mit Hotel zu errichten. Der Beherbergungsbetrieb stammt aus einer Firmenpleite und seine Neuadaptierung wird seit einem Jahr mit 200.000 Euro für die thermische Verbesserung gefördert.
Millionen für Radweg und Energie
„Mit Geldern aus einem EU-Fonds wurde eine Thermalquelle gefasst, die der Gemeinde Malborghetto Valbruna zur Verfügung steht“, sagt Fabrizio Fuccaro, Präsident der Montangemeinschaft „Comunitá di Montagna Canal del Ferro e Val Canale“, über die die Förderungen abgewickelt wurden und zu denen mehrere Gemeinden zählen. In den vergangenen drei Jahren seien mehr als elf Millionen Euro in den Alpe Adria-Radweg investiert worden. Weitere vier Millionen Euro würden in den kommenden drei Jahren in die Energieproduktion aus erneuerbaren Energiequellen investiert.
Beim nächsten Bürgermeistertreffen freue man sich auch auf den Ideeninput von Bürgermeister Preschern.