Seit fast zwei Jahrzehnten wird über ein touristisches Großprojekt in Triest heftig diskutiert. Jetzt wurde das „Meeresmuseum 5.0“, das in den kommenden Jahren in Porto Lido entstehen soll, präsentiert. Das „Nautaverso“, das in den nächsten Jahren entstehen soll, will man das Meer mehrdimensional erfahrbar machen.

„Basis ist ein 1000 Quadratmeter großes virtuelles Aquarium, wo Fischarten aus der Adria, dem Mittelmeer aber nicht nur zu sehen sein werden. Es gibt taktile und olfaktorische Eindrücke – also man wird das Gefühl haben, hautnah an den Meerestieren zu sein und sie auch riechen zu können“, erklärte Antonio Paoletti bei der Projektpräsentation, der gemeinsam mit seinem Planungsteam ursprünglich ganz andere Ideen hatte. Doch ein Aquarium mit echten Tieren sei heute nicht mehr zeitgemäß. Aufgrund von Protesten von Naturschützern und aus der Bevölkerung habe man sich daher für die virtuelle Variante entschieden.

Besuchern wird im „Nautaverso“ mithilfe von 360-Grad-Projektionen und 3D-Hologrammen eine virtuelle Meeresumgebung geboten. In der „Zeitmaschine“ wird den Gästen die Entwicklung des Meeres von den Dinosauriern über die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt bis heute nähergebracht. Im „Virtuellen Aquarium“ taucht man mittels LED-Schirmen in unterschiedliche Meereszonen der Erde ein. In einem U-Boot-Simulator gondelt man zwischen raren Gattungen digitalisierter Meeresbewohner. Eine Vortragshalle und ein Labor sollen zusätzlich aufgebaut werden. Schulklassen sollen viel Raum haben, um didaktische Angebote zu nutzen.

5D-Spezialeffekte

Ein Simulator mit 5D-Spezialeffekten samt Wasser und Licht macht es möglich, das Meer bis zu dessen Grund zu erforschen, während im zweistöckigen „Immersive Room“ multimediale Projektionen und ertastbare Ausstellungsstücke auf Interessierte warten. Insgesamt wird das Digital Experience Center 4700 Quadratmeter groß sein. Zusätzlich will man mit den vor Ort bereits bestehenden Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten und sich mit Wissenschaftlern aus aller Welt vernetzen.

Das Areal, auf dem das virtuelle Meeresmuseum entsteht, umfasst insgesamt 17.300 Quadratmeter und liegt rund um den Leuchtturm „La Lanterna“. Derzeit befinden sich dort verfallene und zum Teil einsturzgefährdete Hallen. Ein Teil der Gebäude wurde mittlerweile bereits abgerissen. Mit der Errichtung des „Nautaverso“ und der Neugestaltung des „Porto Lido“ will Landschaftsplaner Andreas Kipar diesen Stadtteil auch optisch aufwerten.

Jachthafen und Naherholungsgebiet

Rund um das Areal soll daher mittels Grünflächen ein Naherholungsgebiet mitten in der Stadt entstehen. Ein Jachthafen samt entsprechender Infrastruktur wird es möglich machen, „Porto Lido“ vom Meer aus mit dem Boot anzusteuern. Regionspräsident Massimiliano Fedriga steht dem Projekt positiv gegenüber: „Der neue Meerespark wertet einen wichtigen Teil der Stadt auf.“ Insgesamt sollen bis zur geplanten Eröffnung des „Nautaverso“ Anfang 2027 rund 32 Millionen Euro in das Projekt investiert werden.