Sie sind die buntesten, schrillsten und glamourösesten Vertreter der LGBTQ-Community, die Dragqueens. In Österreich sind Tamara Mascara und Conchita Wurst die bekanntesten Vertreterinnen. Erstmals tauchten die als Frauen verkleideten Männer im 19. Jahrhundert auf. Ob das Drag für dressed as a girl (gekleidet wie ein Mädchen) oder doch für das englische Wort für die Schleppen langer Kleider steht (drag), ist heute unklar. Klar ist, Dragqueens sind Unterhaltungskünstlerinnen. Eine Kunstform, die gelernt sein will, meinen zwei prominente Vertreterinnen aus Italien, Lady Borderline und Lady Mayalika, und gründeten die erste Dragqueen-Schule in Udine.
Hingabe und Kreativität
„Dragqueen zu sein, ist eine Kunst. Und als Kunst erfordert sie Studium, Hingabe und Kreativität“, erzählen die „Schwestern“, wie sich gemeinsam nennen, udinetoday. Lady Borderline und Lady Mayalika organisieren seit Jahren LGBTQ-Themenabende in der Region. Dabei entstand die Idee, noch einen Schritt weiterzugehen: „Wir arbeiteten mit der Musikschule AID-Musical-Udine zusammen. Ziel ist es, einen künstlerischen Weg mit Profis aus der Branche zu gehen, die helfen können, den künstlerischsten Teil von sich selbst zum Vorschein zu bringen“, sagt Lady Borderline. Die Schule solle auch dazu beitragen, einen weiteren Schritt in Richtung Akzeptanz dieser Lebensform zu setzen. „Ich glaube, die Zeit ist reif, nach Jahren der Auftritte auf Bühnen und zuletzt immer wieder im Fernsehen.“
Tanz auf hohen Absätzen
Die Kurse sollen wöchentlich stattfinden und richten sich an Profis, Neulinge und Liebhaber der Dragqueen-Welt, erzählen die „Schwestern“. Am Donnerstag wird gestartet und geht vorerst bis Ende Mai. Während dieser Zeit sollen sich die Lehrer abwechseln, um die grundlegenden Disziplinen für den Erfolg – Kostüm, Tanz auf hohen Absätzen und Make-up – näherzubringen. „Wir hoffen, so viele Menschen wie möglich zu erreichen, um Botschaften und Themen zu vermitteln, die oft tabuisiert und in veraltete kulturelle Schubladen gesteckt werden, die nichts mit Sex oder sexueller Orientierung zu tun haben. Der Kurs steht Männern und Frauen gleichermaßen offen“, erklärten Lady Borderline und Lady Mayalika gegenüber udinetoday.