Alle Brennstäbe im slowenischen Kernkraftwerk Krško werden aus den Reaktorbehältern entfernt. Sie werden in einem Abklingbecken zwischengelagert. Das teilte der Betreiber NEK in einer Aussendung mit: „In den nächsten Tagen werden die 121 Brennelemente, die den Reaktorkern bilden, in den Spent-Fuel-Pool verbracht. Bis zum Ende der Woche werden im Sicherheitsbehälter die Voraussetzungen für verschiedene Inspektionen der 4-Zoll-Rohrleitungen, für die notwendigen Analysen und für deren Austausch geschaffen“, so der Betreiber.
Anfang Oktober wurde festgestellt, dass der Primärkreislauf des slowenischen Atomkraftwerks leckt. Das AKW wurde daraufhin abgeschaltet, damit das Leck ausfindig gemacht werden kann. Das Loch soll den Durchmesser einer Nähnadel haben und befindet sich an einer Schweißnaht einer Rohrleitung des Sicherheits-Einspeisesystems. Dieses wiederum ist mit dem Reaktordruckbehälter (RDB) verbunden und liegt etwa einen Meter davon entfernt. Das ausgetretene Kühlmittel sei in einem Sicherheitsbehälter aufgefangen worden und werde nun aufbereitet, erklärt man seitens NEK.
100 Mitarbeiter bei Reparatur
Nach wenigen Tagen war klar, dass die Reparatur mehrere Wochen dauern könnten. „In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen und Firmen wurde eine konservative Entscheidung zum Austausch von Teilen der 4-Zoll-Pipelines getroffen. Westinghouse, der Originalausrüster, wird die Pipelines reparieren und die lokale Industrie wird Unterstützung leisten“, schreibt der Betreiber.
Rund 100 Arbeitskräfte sind an den Reparaturen beteiligt, laut NEK müssen diese dafür zunächst geschult werden. Die slowenische Behörde für nukleare Sicherheit werde zusammen mit autorisierten Organisationen alle Arbeiten überwachen. Das notwendige Material (Rohrleitungen und Reduzierelemente), das den erforderlichen Standards entspricht, soll in den nächsten Tagen angeliefert werden.
Die Arbeiten sollen bis Mitte November fertiggestellt sein, das Kraftwerk soll dann wieder ans Netz gehen.