Die Slow-Food-Bewegung, die sich weltweit für eine nachhaltige und gerechte Ernährungsstrategie einsetzt, wächst stetig. Eine Modeerscheinung?
MARTA MESSA: Nein, weil immer mehr Menschen erkennen, dass wir uns angesichts von Klima-, Gesundheits- und Vielfaltskrise verändern müssen. Ernährung ist dabei wesentlich. Ich arbeite seit zehn Jahren in Brüssel und erlebe, wie konservative Politik und multinationale Konzerne Ambitionen auf Nachhaltigkeit bekämpfen. Sie wollen weiterhin Gewinne maximieren. Diegroßen Konzerne kontrollieren mehr als 80 Prozent der Saatgutproduktion, verkaufen Pestizide und Glyphosat. Auch bei der Distribution haben wir so eine Machtverteilung.
GOTTFRIED BACHLER: Im österreichischen Lebensmittelhandel haben wir vier große Player, die alles beherrschen und die Preise diktieren. Und niemand weiß so richtig, wem sie eigentlich wirklich gehören.