Die inzwischen wieder eingestampfte Red-Bull-Rechercheplattform "Addendum" hat im Jahr 2020 Österreichs Seen vermessen und eine traurige Bilanz erstellt: 82 Prozent der Uferflächen am Wörthersee sind in privater Hand. Die Reichen und Schönen geben dort freilich nichts mehr her.

Video: Am Weißensee wird gebaut

Die Besitzer von Seezugängen und exklusiven Grundstücken am Weißensee (nur 30 Prozent privat) mögen zwar auch schön, aber vielleicht nicht so reich sein. "Da geht noch etwas", scheinen sich die cleveren Köpfe bei der Mutterfirma von "Addendum" gedacht zu haben und machten dem Besitzer eines Strandbades und einer Liegenschaft in exquisiter Lage ein unmoralisches Angebot. Das Vorkaufsrecht klingt in der Theorie ja nett, aber nicht ein einziges Seegrundstück hat das Land seitdem erworben.

Man weiß nicht, welcher Prunkbau in Oberdorf entstehen wird, Pläne sind unter Verschluss. Man weiß nicht, welches Klientel hier leben wird: Red Bull gibt sich wortkarg, die Bürgermeisterin ebenfalls. Auf Transparenz wird gepfiffen, es rollen einfach Bagger an. Zurück bleibt eine verunsicherte Bevölkerung, die einen Zugriff auf ihr Naturjuwel fürchtet. Verständlicherweise.