Wie berichtet, hat die Nichte des 2014 verstorbenen Schauspielstars Maximilian Schell in einem neuen Buch schwere Vorwürfe gegen ihren Onkel. Er soll sie als Jugendliche sexuell missbraucht haben, so Marie Theres Relin, selbst Schauspielerin und Tochter der Schauspielerin Maria Schell (1926–2005), in dem dieser Tage erscheinenden Buch "Szenen keiner Ehe".
Nach den Anschuldigungen nahm nun die in Kärnten lebende Witwe von Maximilian Schell, die Sopranistin Iva Schell, zu den Vorwürfen Stellung. "Ich bin sehr erschüttert, ich nehme diese Vorwürfe auch sehr ernst. Das muss man auch. Ich sehe die Schwierigkeit momentan nur darin, dass mein Mann vor zehn Jahren verstorben ist", sagt Iva Schell im ORF-Interview. Und weiter: "Das heißt, es ist sehr schwer, er kann sich dazu nicht äußern. Man kann ihn nicht anzeigen, man kann ihn nicht zur Rechenschaft ziehen dafür, sollte er es getan haben. Und es ist auch nicht meine Aufgabe, ihn jetzt hier zu verteidigen oder Stellung zu beziehen oder zu sagen, ist es richtig oder ist es nicht richtig."
Sie selbst habe mit ihm diese Erfahrungen nicht gemacht, wie Iva Schell betont. "Ich habe in diesen sieben Jahren keinerlei von diesen Dingen gehört, auch innerfamiliär nicht. Und bin natürlich in einem großen, großen Zwiespalt – aber bin natürlich der Meinung, dass sexueller Missbrauch, egal wie er passiert und wenn er passiert, zur Anzeige gebracht werden muss und auch bestraft werden muss."
"Ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen"
Relins Buch solle laut "Bunte" eine Aufarbeitung ihrer gescheiterten Ehe sein. Darin liest man nun über einen der berühmtesten Schauspieler seiner Zeit: "Ich wurde als 14-Jährige von meinem Onkel sexuell missbraucht, verführt, entjungfert – ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen." Laut Relin gab es in der Familie keinen Schutzraum. Die Übergriffigkeit der Männer wurde von ihrer Mutter Maria Schell sogar geduldet: "Meine Mutter in ihrer dämlichen Männerverehrung hatte die pädophilen Neigungen sozusagen gefördert", so Relin.