Es ist eine unglaubliche Summe, die ein ehemaliger Kärntner Unternehmer verloren hat. Laut Staatsanwaltschaft (StA) Klagenfurt wurde der 88-Jährige Opfer eines Telefonbetruges – fast 750.000 Euro sind weg! Passiert ist die Tat bereits Anfang Februar. Im August konnte der mutmaßliche Täter, ein 23-jähriger Pole, in Polen verhaftet werden. In den kommenden Tagen soll der Mann nun an Österreich ausgeliefert und in die Justizanstalt Klagenfurt überstellt werden.
Der damals noch 22-Jährige hatte am 9. Februar bei dem ehemaligen Unternehmer angerufen und diesen darüber informiert, dass dessen Sohn in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt wurde und nun eine Kaution benötige. Völlig verunsichert und in Panik holte der 88-Jährige mehr als 400 Philharmoniker-Münzen aus seinem Safe bei der Bank. Das entspricht rund zwölf Kilogramm Gold. Diesen "Schatz" übergab er dem vermeintlichen Kriminalbeamten, der kurze Zeit später an seiner Tür geklingelt hatte.
DNA-Spuren
Auf der Klingel konnten laut StA-Sprecher Markus Kitz DNA-Spuren sichergestellt werden. Diese brachten die Ermittler auf die Spur des Polen. Der war in Deutschland bereits 2018 wegen einer ähnlichen Tat zu einer bedingten Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt worden.
Nach der Tat in Kärnten wurde der Pole per Europäischem Haftbefehl gesucht, im August klickten die Handschellen. Von den Goldmünzen fehlt allerdings jede Spur. Auch ist noch unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handelt oder ob der 23-Jährige Teil einer großen professionellen Tätergruppe ist.