Im Streit um Abschussgenehmigungen für den eigentlich streng geschützten Wolf hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT) am Montagvormittag eine Protestaktion in Klagenfurt gestartet. Dabei sollte "ein echter Herdenschutzzaun" um einen Teil des Kärntner Landesregierungsgebäudes" errichtet werden, kündigten die Tierschützer an.
Über diese Aktion macht sich nun der Kärntner Bauernbund auf seiner Facebookseite lustig: "Eine Demo vom Verein gegen Tierfabriken unter dem Motto "Tarnen und Täuschen". Selbst unfähig einen Zaun auszurollen, geschweige aufzustellen (am Asphalt!), aber große Klappe wie man damit Nutztiere auf Weiden und Almen gegen Wolf und co. schützen soll."
Der VGT beharrt darauf: "Der beste Schutz vor dem Wolf sind Herdenschutzzaun und Herdenschutzhunde zusammen mit einer Behirtung. Das ist auf jeder Alm möglich, wenn der Zaun als Nachtpferch errichtet wird", hieß es am Freitag in einer Aussendung. Dafür gäbe auch eine Finanzierung aus Brüssel – "doch die Kärntner Landesregierung erlässt illegale Wolfsverordnungen und gibt Wölfe zum Abschuss frei, was die Nutztiere nur noch mehr gefährdet", glaubt der VGT. Mit der Errichtung des Zaunes soll "an die Praktikabilität eines Herdenschutzzaunes erinnert" werden, und: "Andererseits kann so die Bevölkerung symbolisch vor der schädlichen Wolfspolitik geschützt werden."
Sechs Wölfe getötet
Kärnten hatte Anfang 2022 als erstes österreichisches Bundesland die Jagd auf den Wolf wesentlich erleichtert: In einer Verordnung wurde festgelegt, ab wie vielen gerissenen Weidetieren ein Wolf als "Schadwolf" gilt, beziehungsweise ab wann es sich um einen "Risikowolf" handelt – etwa wenn er sich wiederholt in besiedeltes Gebiet wagt. Seit Inkrafttreten wurden sechs Wölfe in Kärnten verordnungskonform getötet.