Rund 100 Schmuckstücke aus dem Nachlass der 2022 verstorbenen Klagenfurter Milliardärin Heidi Horten wurden im Mai dieses Jahres versteigert. Eingebracht haben sie 142 Millionen, was bereits über dem Schätzwert der gesamten Sammlung (rund 700 Objekte) lag. Schon damals wurde die Aktion von Christie’s von Protesten jüdischer Organisationen begleitet.

Wie die „New York Times“ berichtet, wurde eine zweite Versteigerungsrunde, die erneut in Genf stattfinden hätte sollen, nun abgesagt. Grund dafür sei „eine intensive Prüfung“. Schon vor der ersten Auktion berichtete die wohl bekannteste Tageszeitung der Welt über die Zusammenhänge zwischen dem Vermögen von Hortens Ehemann Helmut und der Politik der Nazizeit, die dem deutschen Einzelhändler bei der Expansion half und dabei, seine Kaufhauskette in dieser Zeit auf Kosten entrechteter jüdischer Geschäftsinhaber voranzutreiben.

Heidi Horten ließ ein Gutachten erstellen, das Anfang 2022 zu dem Ergebnis kam, dass ihr 1987 verstorbener Ehemann zwar Nutznießer der Enteignungen durch die Nazis war, sie selbst aber nicht vorangetrieben habe.

"Unter Zwang verkauft"

Aufgrund der anhaltenden Kritik verwies das Auktionshaus auf zusätzliche Informationen, wonach Helmut Horten jüdische Unternehmen gekauft habe, die unter Zwang verkauft worden seien. Ein Teil des Erlöses der Versteigerungen hätte für die Holocaust-Forschung und -Bildung gespendet werden sollen, hieß es von Christie´s.

"Wir freuen uns, dass sie erkannt haben, welch großen Schmerz zusätzliche Verkäufe von Horten-Kunst und -Schmuck für Holocaust-Überlebende verursachen würden", wird David Schaecter, Präsident der Holocaust Survivors' Foundation USA, in der "Times" zitiert.