Seit rund 25 Jahren befassen sich Marlen (68) und Gert (71) Spitaler mit aktiv-effektiven Mikroorganismen, abgekürzt EM. Dabei handelt es ich um mikroskopisch kleine Lebewesen, zumeist eine abgestimmte Mischung aus natürlich vorkommenden Bakterien, Mikroalgen und Pilzen. Sie werden in einem mehrwöchigen Prozess vom Ehepaar Spitaler kultiviert und können anschließend gezielt eingesetzt werden – zum Beispiel bei der Schimmelbekämpfung in Kellern.
Als eine Art Soforthilfe nach den vergangenen Unwettern und den damit einhergehenden Überschwemmungen stellen die beiden den Betroffenen nach telefonischer Rücksprache eineinhalb Liter der EM-Flüssigkeit gratis zu Verfügung, um bei der Minimierung der Schäden zu helfen.
"Zwar töten die effektiven Mikroorganismen den Schimmel nicht gänzlich ab, doch bekämpfen sie dessen Geruch und verhindern ein Fortschreiten der Fäulnis", erklärt Marlen Spitaler. Sie und ihr Mann haben vor zehn Jahren die Firma "EM-Spitaler" in Maria Saal gegründet und verkaufen EM-Produkte, die unter anderem im Garten, im Haushalt und in der Landwirtschaft eingesetzt werden können.
Natürliche Bekämpfungsmethode
Die Anwendung der aktiv-effektiven Mikroorganismen zur Bekämpfung des Schimmels sei kinderleicht und unbedenklich, erklärt Gert Spitaler. Die Flüssigkeit wird verdünnt mit Wasser und mithilfe einer Sprühflasche auf die von Schimmel befallenen Wände aufgetragen. Da die Mikroorganismen natürlich sind, entstehen dabei auch keine gesundheitsschädlichen Schadstoffe. Bei besonders stark vom Schimmel betroffenen Stellen sollte allerdings mit Alkohol nachgeholfen werden. Nur so ist garantiert, dass der modrige Schimmelgeruch auch aus jenen Kellern verschwindet, die kaum bis gar keinen Luftdurchzug aufweisen.
Die Entdeckung der EM geht auf den japanischen Professor Teruo Higa zurück, einen Agrarwissenschaftler, der sich am Anfang der 1970er-Jahre mit Gartenbau beschäftigt hat. Heute noch wird die zertifizierte "Urlösung" der EM aus Japan bezogen. "Dr. Higa wollte aber nie eine Wissenschaft aus den Mikroorganismen machen", betont Marlen Spitaler.
Gegen Lizenzgebühren dürfen auch sie und ihr Mann die Urmischung, EM1 genannt, nutzen. Diese wird dann mit Zuckerrohrmelasse vermischt, wodurch sie wirksam gemacht wird. "Eigentlich ist die Herstellung recht einfach und billig", meint Gert Spitaler: "Mit Zertifikat und Lizenz kann jeder die Mischung herstellen."
Mavie Michelitsch